Inhalt
Kommentar |
Von der "notorisch rückfälligen Ketzerin" bis zur "Schutzheiligen Frankreichs", nach neuester Würdigung gar zur "Frau des Jahrtausends" - kaum eine andere Frau hat die Geschichte ihrer Zeit selbst mehr bewegt und hat nach ihrem Tod (und schon durch diesen auf dem Scheiterhaufen!) die Diskussion um ihre historische Persönlichkeit und Tat bis heute lebendiger halten können als Johanna, die Bauerntochter aus dem lothringischen Domrémy. Dabei ist Vieles aus dem kurzen Leben (1412-1431) der "Jungfrau von Orléans" verklärt, ja bis zum Mythos verzeichnet worden - ein Zug, der übrigens noch einigen der ganz aktuellen Johanna-Biografien zumindest ansatzweise zugrunde liegt. Wie aber erscheinen ihre Persönlichkeit und ihr Wirken nach einem für die historische Kenntnis ganz zentralen Zeugnis, den Prozessakten? Die vielfältigen Aufschlüsse sollen durch die Auswahl der Lektüre und Interpretation auf historische und theologische Fragestellungen und Aspekte konzentriert werden. Dabei soll die Quellenarbeit keineswegs auf den Verurteilungsprozess von 1431 beschränkt bleiben: die Hinzuziehung der Akten des Nichtigkeitsprozesses (1456) soll vielmehr die Befähigung zu historisch-kritischem Arbeiten besonders vertiefen |
Literatur |
Einführende Literatur:
Thomas, Heinz, Jeanne d'Arc. Jungfrau und Tochter Gottes, Berlin 2000.
Weitere Literatur und Quellen(ausgaben) werden in der ersten Sitzung der Veranstaltung bekanntgegeben und charakterisiert. |
Bemerkung |
Sektion B: (Mittlere und Neuere Kirchengeschichte) Unter "Studiengänge" in LSF erfahren Sie, für welche Studiengänge diese Veranstaltung geöffnet sind.
Gemeinsame Veranstaltung mit dem FB 08. Im FB 02 zeichnet Prof. Dr. Hubert Wolf hauptverantwortlich, im FB 08 PD Dr. Thomas Bauer. |
Voraussetzungen |
Lektürefähigkeit des Französischen ist dringend erwünscht, um Feinheiten und Nuancen in der Quellensprache zumindest nachzeichnen zu können. |