Was heißt hier eigentlich Armut? Konstruktion und Praxis eines ubiquitären Phänomens - Einzelansicht

Der faule Hartz 4 Empfänger. Der arme Student. Der flaschensammelnde Rentner. Die schuftende Alleinerziehende. Das hungernde afrikanische Kind. Bekannte Bilder? Bloß Stereotypen. Oder doch real?

Fakt ist: Phänomene materieller Benachteiligung werden ganz unterschiedlich konstruiert, dabei ist die Frage, was eigentlich als Armut zu bezeichnen ist und welcher Umgang mit Armutsphänomenen angeraten ist, von entscheidender Bedeutung.

Im Rahmen des Seminars sollen bekannte Konstruktionen von Armut in den Blick genommen und kritisch hinterfragt werden. Dabei geht es vornehmlich um Armut in westlichen Industriestaaten; jedoch soll auch ein Blick auf den Umgang dieser westlichen Industriestaaten mit der Armut "der anderen" im globalen Süden gewagt werden.

Das Seminar soll so eine einführende Perspektive in das Thema Armut geben. Vor dem Hintergrund des allgegenwärtigen Diskurses über Armutsphänomene - welcher sich häufig im Rahmen von Stereotypen abspielt - soll ein kompetenterer Umgang mit diesem Thema erreicht werden.

Hauser (2008): „Das Maß der Armut“, In: : Huster E-U, Boeckh J, Mogge-Grotjahn H, eds. Handbuch Armut und soziale Ausgrenzung. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 123-146

Buhr, Petra 1995: Dynamik von Armut. Dauer und biographische Bedeutung von Sozialhilfe-bezug, Opladen: Westdeut¬scher Verlag.

Lokshin/Yemtsov (2001): Households strategies of coping with poverty and social exclusion in the post-crisis Russia. The World Bank. Development research group. Washington, D.C.  

Kiesel, Timo & Della, Tahir 2014: „Wir befreien weltweit!” Rassismuskritik und entwicklungspolitische Spendenwerbung. In: DZI Spendenalmanach 2014