Kommentar |
Mission und Christianisierung - zwei eng verbundene Begriffe, die dennoch fein zu differenzieren sind - gehören zu den Grundthermen theologischer und historischer Beschäftigung und stehen geradezu mustergültig für den Konnex der beiden Disziplinen in der Kirchengeschichte. Die thematische Eingrenzung auf Europa (siehe Titel der Veranstaltung) soll zugleich für eine zeitliche Beschränkung stehen: Ausgehend von den Grundlagen in der Antike spannt sich der Bogen von der Ausbreitung des Christentums im Römischen Reich über Mission und Christianisierung zunächst der germanischen, dann auch von slawischen gentes bis hin zur Ordensmission im Baltikum und, der Fokussierung auf die abendländische Kirche in diesem Seminar Rechnung tragend, dem Abschluss der Christianisierung Europas mit der Taufe des litauischen Großfürsten Jagiello in Krakau 1386. Formen, Träger und Wirkung der Mission, Erfolge und Misserfolge der Christianisierung werden dabei ebenso in den Blick genommen wie etwa die weitreichenden Folgen theologischer und kirchenpolitischer Auseinandersetzungen zwischen ‚Arianern‘ und ‚Nizänern‘ für die Mission in der Spätantike und der Zeit der sogenannten Völkerwanderung.
Die Instrumentarien der historisch-kritischen Methode geben das Werkzeug, dessen Handhabung an einem Musterfall zunächst grundlegend aufgezeigt und dann in den einzelnen Themensitzungen anhand der Analyse und Interpretation einschlägiger Quellentexte verschiedener Gattungen, wie etwas von Heiligenviten, der Bonifatius-Briefe, von Kapitularien etc., eingeübt werden soll |
Literatur |
Einführende Literatur:
Sievernich, Michael, Die christliche Mission. Geschichte und Gegenwart, Darmstadt 2009.
Credo: Christianisierung Europas im Mittelalter. Katalog zur Ausstellung vom 26. Juli bis 3. November 2013 im Erzbischöflichen Diözesanmuseum, im Museum in der Kaiserpfalz und in der Städtischen Galerie Am Abdinghof zu Paderborn, hrsg. Von Christoph Stiegemann, 2 Bde., Petersberg 2013.
Weitere Literatur, auch zu den einzelnen Themen, wird in der ersten Sitzung genannt und kurz charakterisiert. |
Bemerkung |
Sektion B (Mittlere und Neuere Kirchengeschichte) Unter "Studiengänge" in LSF erfahren Sie, für welche Studiengänge diese Veranstaltung geöffnet ist.
Teilnahmebegrenzung der Proseminare in der Sektion B
Die Teilnehmerzahl ist auf 30 Personen beschränkt.
Anmeldeverfahren „30er-Liste“-Kursbuchung >> Wichtiger Hinweis:
Die Buchung der Proseminare der Sektion B erfolgt ab dem Sommersemester 2014 über ein elektronisches Buchungssystem. Den Zugang dazu und ausführliche Informationen erhalten unter folgendem Link http://30er.uni-muenster.de/
- Erstmals ist diese Buchung und Teilnahmebeschränkung auch für Proseminare der Sektion B gültig. Wichtige Hinweise für Proseminare der Sektion B:
- Sollten die Seminar-Kapazitäten für das Sommersemester 2016 nicht ausreichen, werden jene Studierende über eine Warteliste im kommenden Wintersemester 2016/17 bevorzugt „bedient“ und erhalten Vorrang in der kommenden Seminar-Wahl.
- Innerhalb von zwei Semestern werden insgesamt 300 Plätze in Proseminaren zur Verfügung gestellt.
- Das Proseminar muss nicht im selben Semester studiert werden, in welchem die Vorlesung angeboten wird. Die Klausur zum Basismodul bezieht sich ausschließlich auf die Vorlesung.
Dieses Proseminar kann nicht als Seminar für den Ersten Schwerpunkt im Propädeutischen Modul gewählt und belegt werden. |