Kommentar |
Seitdem 1979 Benjamin Libet bei seinen Experimenten das sog. Bereitschaftspotenzial des Gehirns entdeckte, behaupten immer mehr Neurowissenschaftler, experimentell beweisen zu können, dass es den freien Willen des Menschen nicht geben kann. Libet stellte in seinen Versuchen fest, dass das Gehirn eine motorische Bewegung einleitet, bevor der Betroffene überhaupt eine bewusste Entscheidung getroffen hat. Einige Hirnforscher folgern daraus, dass der freie Wille nur eine menschliche Illusion ist, die sich für uns als nützlich erwiesen hat.
Diese These löste bei Philosophen, Neurowissenschaftler, Psychologen, Theologen und Rechtswissenschaftler eine Debatte um die Existenz menschlicher Willensfreiheit aus. Doch was sind die Konsequenzen für die Gesellschaftswissenschaften, wenn es wirklich keinen freien Willen des Menschen geben sollte?
Diese und andere Fragen sollen in diesem in der Soziologie noch wenig untersuchten Forschungsfeld in einem Blockseminar an einem Wochenende am Ende des Semesters diskutiert werden. |