Die Gewalt spricht nicht. Epistemologische Probleme der soziologischen Gewaltforschung - Einzelansicht

Was ist Gewalt? Was macht das Gewalthafte an der Gewalt aus? Auf welche Horizonte (kulturelle, intentionale, funktionale) muss eine solche Frage überhaupt bezugnehmen?

Von diesen Fragen angeleitet versucht das Seminar eine soziologisch relevante Problemstellung zu entwickeln. Maßgeblich sind dafür zunächst die Vielfalt an Gewaltbegriffen, mit denen Gewaltforscher ins Feld ziehen. Geht es um Motive einzelner Individuen? Geht es um schichtspezifische Phänomene? Geht es um Effekte von Modernisierung? Aus der daraus resultierenden Einsicht, dass diese sich teilweise erheblich voneinander unterscheiden (wenn nicht gar ausschließen), sollen Überlegungen angeschlossen werden, die stärker in epistemologische Probleme und damit nicht zuletzt gesellschaftstheoretische Konzepte hineinreichen.

Koloma Beck, Teresa; Schlichte, Klaus (2014): Theorien der Gewalt zur Einführung. Hamburg: Junius.

Collins, Randall (2011): Dynamik der Gewalt. Eine mikrosoziologische Theorie. Hamburg: Hamburger Edition.

Heitmeyer, Wilhelm (1994): Entsicherungen. Desintegrationsprozesse und Gewalt. In: Ulrich Beck und Elisabeth Beck-Gernsheim (Hg.): Riskante Freiheiten. Individualisierung in modernen Gesellschaften. 1. Aufl. Frankfurt am Main: Suhrkamp, S. 376–401.

Reemtsma, Jan Philipp (2002): Die Gewalt spricht nicht. Drei Reden. Stuttgart: Reclam (Universal-Bibliothek, 18192).

Sofsky, Wolfgang (1997): Gewaltzeit. In: Trutz von Trotha (Hg.): Soziologie der Gewalt. Opladen: Westdt. Verl., S. 102–121.

Es werden keine Klausuren angeboten.