Kommentar |
Eins erscheint sicher: Das Internet durchzieht inzwischen alle Lebensbereiche und man kann sich nur mehr schemenhaft daran erinnern, dass dies einmal anders gewesen ist. In der aktuellen gesellschaftspolitischen Debatte wird momentan verstärkt auf den Charakter des Internets fokussiert, dass es alles mit allem verbindet und nichts vergisst. Big Data scheint die neue soziale wie politische wie wissenschaftliche Herausforderung zu sein. Die Soziologie sieht sich dabei mit dem Problem konfrontiert, mit immer mehr Daten umgehen zu müssen. Verbessert sich Soziologie durch größere Datenmengen? Oder verstellt der Zwang, sich mit Datenbergen zu beschäftigen, eher den Blick auf die Zusammenhänge? Obwohl gerade durch informationstechnischen Fortschritt dies verstärkt ins Bewusstsein rückt, sind die Klagen über Informations- und Literaturschwemme keineswegs neu. Und es bleibt eine offene Frage ob technologischer Fortschritt oder politische Regulierung als Voraussetzungen und Folgen für Wissenschaft und Gesellschaft eine größere Rolle spielen.
Das Seminar beschäftigt sich mit Hilfe klassischer Positionen und aktuellen gesellschaftspolitischen Debatten mit Fragen um Big Data und Gesellschaft: Wer produziert Daten? Wem gehören sie? Wer sammelt sie? Wer wertet sie aus? Wem nützt das? Wer überwacht warum? Was geschieht, wenn Verhalten logarithmisch vorausgesagt werden kann? |