Kommentar |
Das Seminar thematisiert theoretisch-konzeptionelle Überlegungen über die Art und Weise, mit-menschlichen Seins und überträgt diese auf konkrete Handlungsbezüge. Es zielt auf eine inhaltliche Konkretisierung des sozialen Miteinanders innerhalb unterschiedlicher Sozialisationspraxen, wie sie beispielsweise in Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit, der Bildung, sozialer Kooperation und Vernetzung vorkommen.
Mit-sein meint zunächst ein mit sich selbst sein, sich seiner Körperbewegungen, Gedanken, Gefühle und sinnorientierten Ausrichtungen angesichts der sozialen und materiellen Umwelt gewahr zu sein. Und diese sowohl als unmittelbaren, wahrhaftigen Ausdruck in der Situation da zu sein, als auch mit anderen in Beziehung zu sein, zu begreifen. Dies gilt für jedwede alltägliche Form des Zwischen-Menschlichen, wie auch für fachliche Kontexte der Kooperation mit anderen Professionen und Organisationen („Vernetzung“). Auf den Ebenen des Selbst, der Interaktion (Beziehung) und der Vernetzung werden wir die Bedingungen und Möglichkeiten des mit-Seins reflektieren. Dazu ziehen wir „Klassiker“ wie Martin Buber („ich und du“, „dialogisches Prinzip“), Erich Fromm („Sein“, „Liebe“ „Freiheit“), Emmanuel Levinas („Verantwortung“, „der andere“) und Erving Goffman („Interaktionsordnung“, „Situationsdefinition“) … zu Rate.
Soziale Arbeit wird im Seminardiskurs theoretisch entwickelt und begriffen als Disziplin und Profession, die selbst Teil sozialen Miteinanders ist und dieses zudem beobachtet, initiiert und gestaltet.
Das Seminar ist ein Kooperationsseminar zwischen dem Institut für Soziologie der Westfälischen Wilhelmsuniversität Münster, dem Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen sowie dem Fachbereich Sozialwesen der Fachhochschule Münster. |