Amokläufe als Thema der soziologischen Gewaltforschung - Einzelansicht

Wieso kommt es immer wieder zu Amokläufen? Gibt es »gesellschaftliche« Ursachen solcher Gewalttätigkeit? Welchen Beitrag kann die Soziologie diesbezüglich überhaupt leisten? Ausgehend von der Beobachtung, dass Bildungseinrichtungen sich in Form von Amokplänen und -beauftragten auf eine (gefühlte) Bedrohungslage irgendwie einzustellen versuchen, soll problematisiert werden, ob es ausreicht, so urteilssicher wie möglich biologische und/oder soziodemographische Anlagen von Tätern zu durchleuchten, um entsprechende Motivlagen abzuleiten.

Die Debatte um die unterschiedlichsten Gewaltbegriffe in Abgrenzung zu einer >genuinen< Soziologie der Gewalt, soll genauso Thema sein wie neuere integrierende Gewalterklärungen; schließlich steht jedoch die Frage im Raum, ob die Unterschiedlichkeit der Gewaltbegriffe bei Aufrechterhaltung der Rätselhaftigkeit nicht der beste Hinweis dafür ist, dass es sich bei der Frage nach den Ursachen von Gewalt (und damit auch: Amokläufen) an sich zunächst um eine kulturtheoretische Frage handelt (Reemtsma).

Koloma Beck, Teresa; Schlichte, Klaus (2014): Theorien der Gewalt zur Einführung. Hamburg: Junius.

Collins, Randall (2011): Dynamik der Gewalt. Eine mikrosoziologische Theorie. Hamburg: Hamburger Edition.

Heitmeyer, Wilhelm; Soeffner, Hans-Georg (Hg.) (2004): Gewalt. Entwicklungen, Strukturen, Analyseprobleme. 3. Aufl. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

Reemtsma, Jan Philipp (2008): Vertrauen und Gewalt. Versuch über eine besondere Konstellation der Moderne. 1. Aufl. Hamburg: Hamburger Edition.

Trotha, Trutz von (Hg.) (1997): Soziologie der Gewalt. Opladen: Westdt. Verl.

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