In diesem Seminar werden wir uns gemeinsam – anhand des gleichnamigen Buches von Norbert Elias- mit der Frage beschäftigen, was Soziologie ist? Was ist ihr „Gegenstand“ bzw. ihre Aufgabe und worin besteht ihr Verhältnis zu und ihre relative Autonomie gegenüber anderen Menschenwissenschaften? Welches sind die wissenschaftstheoretischen Implikationen dieser relativen Autonomie der Soziologie?
Dabei soll der Entwicklung der prozesssoziologischen Vorstellungskraft und eines prozesssoziologischen Denkens in Richtung auf die Wahrnehmung der interdependenten Verflechtungen, der Figurationen, die Menschen miteinander bilden, vorangeholfen werden.
Damit soll das Seminar vor allem zu der Einsicht führen, dass das gesellschaftliche Zusammenleben der Menschen über die ganze Erde hin einen Eigenbereich darstellt, der weder außerhalb der menschlichen Individuen existiert noch von einzelnen Menschen her verständlich, auf einzelne Menschen reduzierbar ist. Es soll also zu der Einsicht führen, dass man es bei menschlichen Gesellschaften mit Strukturen und Prozessen eigener Art und damit mit einem Wissensbereich eigener Art zu tun hat.
Geeignet ist dieses Seminar für alle Studierenden, die eine weitgehende Umorientierung vertrauter Denkgewohnheiten anstreben.
Teilnahmevoraussetzungen sind regelmäßige Anwesenheit und die Bereitschaft zur Übernahme einer Sitzungsbetreuung und eines Thesenpapiers. |