Kommentar |
Bis in die jüngere Vergangenheit des Faches spielte das Denken in den Begriffen der Kritik der politischen Ökonomie eine zentrale Rolle in der Soziologie. Die sehr verhaltenen Reaktionen auf und Reflexionen zur Wirtschaftskrise deuten jedoch an, dass sich dies gewandelt haben muss. Zwar mehren sich nach und nach Einzelanalysen bestimmter Elemente und Folgen, doch sind Versuche, 'die Krise' als solche soziologisch zu erfassen, sehr rar gesät.
Angesichts dessen soll es das Ziel dieses Seminars sein, sich ausgehend von verschiedenen soziologischen Krisentheorien sowohl der aktuellen Krise wie auch dem allgemeinen Verhältnis von Krise und sozialem Wandel begrifflich zu nähern. Auf der empirischen Ebene wollen wir dabei - in kritischer Distanz - dem von Wolfgang Streeck gesteckten Rahmen folgen und die aktuelle Krise als Resultat früherer Krisen und Krisenlösungen begreifen. |
Literatur |
Empfohlene Literatur zur Einführung:
Streeck, Wolfgang (2011): Die Krisen des demokratischen Kapitalismus. Inflation, staatliche Defizite, private Verschuldung, faule Kredite. In: Lettre International. Ausgabe 95, S. 7-15.
Streeck, Wolfgang (2013): Gekaufte Zeit. Die vertagte Krise des demokratischen Kapitalismus. |