Kommentar |
Der Lektürekurs behandelt vermittels einer "stereoskopischen" Beschäftigung mit einerseits der systemtheoretischen (Niklas, Luhmann: "Die Politik der Gesellschaft"), andererseits dekonstruktivistischen (Jacques Derrida: "Gesetzeskraft") Perspektive das Problem legitimer Herrschaft. Beide Ansätze treffen sich in der "Desubstantialisierung" der Geltungsgrundlagen politischer Herrschaft. In beiden Fällen muss die einfache Gleichung, dass politische "Legitimität" eine entweder kommunikative oder aber semiotisch-diskursive Konstruktion sei und also "in Wahrheit" auf die Macht des Stärkeren reduziert werden könne, als eine nur oberflächliche, irreführende Zusammenfassung der Grundgedanken zurück gewiesen werden. Der Lektürekurs wird sich - mit ausreichender Genauigkeit und Langsamkeit in der Textlektüre - sowohl mit den behandelten Theoriesprachen als auch mit dem Fokusthema politischer Legitimität beschäftigen und der Leitmetapher einer "Politik ohne Boden" einen präzisen Sinn zu geben versuchen.
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Literatur |
Luhmann, Niklas (2000): Die Politik der Gesellschaft, Frankfurt/Main: Suhrkamp.
Derrida, Jacques (1991): Gesetzeskraft - Der mystische Grund der Autorität, Frankfurt/Main: Suhrkamp. |