Description |
Vermutlich ist die Umweltsoziologie eines der derzeit am schnellsten wachsenden Forschungsfelder der Soziologie. Und das hat seinen guten Grund: Begriffe wie Peak Oil, Ressourcenknappheit, Umweltkatastrophen oder demographische Entwicklung annoncieren Handlungsbedarf; eine Form des Handlungsbedarfs, bei dem ersichtlich zu sein scheint, worum es künftig im Kern geht: um eine nachhaltige Lebens- und Wirtschaftsweise nämlich, um Resilienz durch Prävention, um Éinhaltung der ökologischen, ökonomischen und sozialen Spielregeln. Die zentrale Frage lautet allerdings: Werden die Spielregeln unseres Alltags nicht längst viel eher von Geld und Wachstum als von ökologischer, ökonomischer oder sozialer Vernunft bestimmt? Und muss nicht mit Fug und Recht bezweifelt werden, dass sich eine in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht nachhaltige Lebens- und Wirtschaftsweise überhaupt durchsetzen lässt? Widerspricht die Semantik des Nachhaltigkeitsbegriffs nicht bereits den Imperativen einer ökonomischen Logik, die auf Macht, Geld und Wachstum als ihren wichtigsten Schmiermitteln angewiesen ist?
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Literature |
Einführende Literatur:
Altvater, E., Die globale Krise des gegenwärtigen Kapitalismus im Licht der Marx’schen Kritik der Politischen Ökonomie, in: Andersen, U. (Hrsg.), Weltwirtschaftskrise – eine Systemkrise?, Schwalbach/Ts. 2012, S. 15-41.
Deutschmann, Chr., Die gesellschaftliche Macht des Geldes, Leviathan, Sonderheft 21/2002, Wiesbaden 2002.
Jackson, T., Wohlstand Ohne Wachstum. Leben und Wirtschaften in einer endlichen Welt, Berlin 2011.
Miegel, M., Exit. Wohlstand ohne Wachstum, Berlin 2010.
Paech, N., Befreiung vom Überfluss. Auf dem Weg in die Postwachstumsökonmie, München 2013.
Schirrmacher, F., Ego. Das Spiel des Lebens, München 2013. |