Kommentar |
Bereits mit der Entstehung der "neuen" Ökologiebewegung Ende der 1960er/Anfang der 1970er Jahre stellte sich die Frage, wie sie die neue Bewegung im Hinblick auf die weltanschauliche Gretchenfrage ihrer Zeit positionieren würde. Was will sie, die Ökologiebewegung?: "Einen Kapitalismus, der sich den ökologischen Zwängen anpaßt, oder eine wirtschaftliche, soziale und kulturelle Revolution, die die Zwänge des Kapitalismus abschafft und eben dadurch eine neue Beziehung der Menschen zur Gesamtheit, zu ihrer Umwelt und der Natur begründet? Reform oder Revolution?“ (Gorz).
Im Zentrum des Seminars stehen folgende Fragestellungen: a) Inwiefern haben sich entlang historischer Etappen die Zusammensetzungen, die politischen Ziele und die machtpolitischen Strategien der Umweltbewegung verändert?; b) Welches Verhältnis hat die Umweltbewegung infolge ihrer Ausrichtung zu anderen sozialen Bewegungen, insbesondere der Arbeiterbewegung, ausgebildet?; c) Inwiefern ist es angemessen von einer zunehmenden Verschmelzung der Umweltbewegung mit anderen sozialer Bewegungen hin zu einer sozial-ökologischen Massenbewegung zu sprechen?; d) Inwiefern ist es notwendig verschiedenen Ökokapitalismen (Green Economy, Ökosoziale Marktwirtschaft, Green New Deal), Ökosozialismen (klassischer Ökosozialismus, libertärer Ökosozialismus) und "dritte Wege" (Postwachstumsökonomie, Gemeinwohlökonomie) zu differenzieren, die den Weg in eine nachhaltige Gesellschaft ebnen sollen? |