Description |
Mit dem Einläuten einer neuen Ära in der Frauenbewegung wird in der Geschlechterforschung eine Zwischenbilanz gezogen. In den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts mit der Prämisse angetreten, dass das Private politisch ist, weist die Geschlechterforschung inzwischen eine beachtliche disziplinübergreifende Bandbreite auf. Die Entwicklungslinie reicht dabei u.a. von der Androzentrismuskritik über die Dekonstruktion des Wissens und der Wissenschafts- und Methodenentwicklung bis hin zur Ausdifferenzierung in Diversity Studies und Intersektionalität und Hinterfragung der frühen feministischen Prämissen selbst. Damit haben sich auch die Perspektiven geändert: die vielfältigen Befunde stützen sich von der Frauen- und Männerforschung bis hin zur Geschlechter- und Diversity- forschung und lassen nach den Wechselwirkungen zwischen der gesellschaftlichen Wirklichkeit und ihrer Erforschung fragen.
Lernziele: • Verständnis und Beherrschung der Schlüsselbegriffe, Theorien und Konzepte • Transfer auf Praxis erreichen • Erarbeitung einer kritisch reflektierten und fundierten Position
Die Studierenden haben die Möglichkeit, anhand eigener Präsentationen und der Literatur des Kursplanens ihr Wissen zu vertiefen. Sie sollen nach dem Kurs in der Lage sein, wichtige Leitdifferenzen bei der Analyse von Geschlechterverhältnissen zu erkennen sowie einige Instrumente zum Abbau von Geschlechterungleichheiten kritisch reflektieren und anwenden zu können.
Inhalte: • Sozialisation, Kultur und Geschlecht • Bildung und Geschlecht • Arbeit und Geschlecht • Identität und Identitäten • Körper und Sexualität • Männlichkeiten und Organisationen • Abbau von Ungleichheiten: Gender Mainstreaming, Diversity Management • Vielfältige Ungleichheiten: Intersectionality Studies
Arbeitsformen: 15-20 min. (p. Person) Präsentation der Themen/ Texte mit eigenständiger schriftl. Ausarbeitung (und Zusatzliteratur (7-10 Seiten), Hausarbeiten werden zum Kursende vergeben. Gerne kann bereits jetzt ein Präsentationsthema per Email vergeben werden. |
Literature |
Literatur: R. Becker et al. 2004 (Hg.): Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung, Wiesbaden B. Aulenbacher et al: (Hg.) 2009: Erkenntnis und Methode. Geschlechterforschung in Zeiten des Umbruchs, Wiesbaden N. Degele: Gender/Queer Studies. Fink Verlag, Paderborn 2007 B. Kortendiek (Hrsg.): Lebenswerke. Porträts der Frauen- und Geschlechterforschung. Opladen, 2005 M. Löw, B. Mathes (Hrsg.): Schlüsselwerke der Geschlechterforschung. VS Verlag, Wiesbaden 2005 |