Kommentar |
Seit Anfang der 90er Jahre wird, ausgehend von der These des „Arbeitskraftunternehmers" (Voß/Pongratz 1998) in wissenschaftlichen wie auch praxisnahen Kontexten (z.B. Gewerkschaften, Unternehmen) über ein Phänomen diskutiert, welches als Subjektivierung (und Entgrenzung) von Arbeit charakterisiert wird. Der Befund lautet, die bis dahin dominante Form tayloristischer Arbeitsorganisation werde zum Rationalisierungshindernis, es entstehe ein neuer Leittypus Arbeitskraft, selbstverantwortlich, aktiv in einer innovativen Organisation. Insbesondere aber - so die frohe Kunde - lägen in diesen Veränderungen neue Potenziale der Entfaltung von Subjektivität und der Überwindung bisheriger starrer Begrenzungen. Und zwar für die Arbeitenden. Welche Veränderungen von Arbeitsformen feststellbar sind, welche Erklärungsansätze was erklären oder auch nicht erklären oder vernachlässigen, soll in der Veranstaltung erarbeitet werden.
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Literatur |
Gottschall, K./Voß, G. G. (Hg.) 2003: Entgrenzung von Arbeit und Leben. Zum Wandel der Beziehung von Erwerbstätigkeit und Privatsphäre im Alltag. München und Mering. Lohr, K./Nickel, H. M. (Hg.) 2005: Subjektivierung von Arbeit - Riskante Chancen. Münster. Pongratz, H. J./Voß, G. G. 2000: Vom Arbeitnehmer zum Arbeitskraftunternehmer - Zur Entgrenzung der Ware Arbeitskraft, in: Minssen, H. (Hg.): Begrenzte Entgrenzungen. Berlin. Voß, G. G./Pongratz, H.J. 1998: Der Arbeitskraftunternehmer. Eine neue Grundform der "Ware Arbeitskraft"? In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie. |