Kommentar |
Der in allen Industriestaaten gleichermaßen zu beobachtende Rückgang der Fertilität wird in den nächsten Jahrzehnten aller Voraussicht nach zu einschneidenden Strukturveränderungen in diesen Gesellschaften führen. Vom „ausbluten" der Sozialsysteme über veränderte Innovationspotentiale bis hin zum modifizierten Aufbau der Gesamtgesellschaft sind zahlreiche Auswirkungen zu erwarten, die die Grundlagen unserer Sozialstruktur und damit auch unser Gesellschaftsbild zwangsläufig verändern müssen. Einerseits ist die Familie und ihre Organisationsstruktur eine der Ursachen für diesen Prozess, zum anderen muss sie aber auch selbst als abhängiger Teil einer gesellschaftlichen Entwicklungsdynamik gesehen werden, die es im Rahmen der Seminararbeit näher zu analysieren gilt. Dabei wird der Fokus nicht nur auf der Beschreibung der aktuellen Veränderungen und einer möglichen Fortschreibung in die Zukunft liegen. Die Geschichte der Familie zeigt Abhängigkeiten und Wechselwirkungen zwischen Lebenslagen, Kinderwunsch und Geburtenentwicklung auf vielfältige Weise auf. Auf der Basis einer umfassenden Analyse solcher Abhängigkeiten zwischen gesellschaftlicher Entwicklungsdynamik, Familienorganisation und Geburtenentwicklung, sollen grundsätzliche Zusammenhänge untersucht und Innovationsmöglichkeiten für unsere Gesellschaft diskutiert werden |