Die schulische und gesellschaftliche Integration einzelner Migrantengruppen wirft seit Jahren Probleme auf, die lange verdrängt wurden und die im Rahmen der aktuellen Integrationsdiskussion erstmals öffentlichkeitswirksamer als in den vergangenen Jahrzehnten thematisiert werden. Vor allem türkische Einwanderer stehen dabei im Zentrum der Aufmerksamkeit. Sie stellen zum einen eine sehr große, kaum übersehbare Einwanderergruppe dar und sie werden in der öffentlichen Diskussion zum anderen in besonderer Weise über die Ebenen kultureller, sprachlicher und religiöser Distanz wahrgenommen. Im Schulsystem zeigen sich darüber hinaus seit Jahrzehnten messbare Defizite in Bildungsbeteiligung und Bildungserfolg. Im Rahmen der Seminararbeit wird es auch darum gehen das Geflecht von Urteilen und Vorurteilen zu entwirren. Damit Gesellschaft und Bildungssysteme auf die Herausforderungen einer Einwanderungsgesellschaft reagieren können, muss das Wissen um die genauen Abläufe der schulischen Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund, müssen gesellschaftliche Integrationsbedingungen und gesellschaftliche Schließungsprozesse genauer untersucht werden. Im Blick auf die Integration türkischer Migranten sind empirische Untersuchungen und Integrationstheorien genauso zu diskutieren wie gesellschaftliche Zielperspektiven. |