Kommentar |
Im Unterschied zu Literatur und bildender Kunst verfügt die Musik bisher nicht über eine vergleichbare Ausarbeitung ihrer feldtheoretischen Bedingungen. Um bei der Konstruktion des musikalischen Feldes - orientiert an Bourdieu - voranzukommen, ist es erforderlich, sowohl den gesellschaftlichen Dimensionen des Ästhetischen nachzugehen, hier der Musik als einem nichtsprachlichen Kunst- und Kommunikationsmedium mit eigenen Symbolwelten und Wissenssphären. Dabei gerät - weil der Schlüssel zum Verstehen der Wirkungsmächtigkeit von Feldern in ihren historischen Eigenschaften und Transformationen liegt - das religiöse Feld in unseren Blickwinkel. Anschaulich gemacht werden die Inhalte an den Ritualisierungen musikalischer und musikbezogener Verhaltensweisen und Praktiken, und zwar in einem Spektrum, das den Konzertbetrieb und die alltägliche musikalische Medienwirklichkeit ebenso umfasst wie kritisch-reflexive Erscheinungsformen. |
Literatur |
Jens Kastner, Die ästhetische Disposition. Eine Einführung in die Kunsttheorie Pierre Bourdieus, Wien 2010. Johannes Schießl, Das Verhältnis von Religion und Musik bei Max Weber, München 1998. Peter L. Berger / Thomas Luckmann, Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit, Frankfurt a/M 1980. |