Globale Klimagerechtigkeit implementieren: Normenbegründung für nationale Energiegerechtigkeit

Workshop der Kolleg-Forschergruppe
© Stefan Klatt

Muss ich etwas gegen den Klimawandel tun und wenn ja wie viel? Was ist Energiegerechtigkeit, und wie verhält sich "Energie" zu anderen Gütern wie "Glück" und "Wohlergehen"? Ein Workshop am 6.-7. Juli wird sich ethischen Fragen der Energiewende widmen.

Der Workshop findet statt in Raum JO 101 im 1. OG des Hörsaalgebäudes des Exzellenzclusters "Religion und Politik". Die Teilnahme am Workshop ist kostenlos und steht allen Interessierten off en. Aufgrund begrenzter Raumkapazitäten wird jedoch um eine möglichst zeitnahe Anmeldung an casb@wwu.de, spätestens bis zum 3. Juli 2017, gebeten.

"Globale Klimagerechtigkeit implementieren: Normenbegründung für nationale Energiegerechtigkeit"

Die Frage, welche Pflichten wir angesichts des Klimawandels haben, wird in der Klimaethik häufi g vorrangig auf der Ebene der globalen Gerechtigkeit diskutiert. Trotz des Zugeständnisses, dass die moralisch relevante Einheit eigentlich der individuelle Akteur ist, werden Forderungen und Prinzipien globaler Klimagerechtigkeit meist an Gemeinwesen (nämlich Staaten) adressiert. Die Implementierung der an einen Staat gerichteten Klimaschutzpflichten muss in der Praxis aber oft innerhalb der institutionellen und infrastrukturellen Besonderheiten eines Gemeinwesens erfolgen.

Dies wirft eigenständige Verteilungsfragen auf, die bisher kaum problematisiert und diskutiert worden sind. Die dabei auftretenden Probleme sind dabei auf das Engste mit Fragen von Glück und Wohlergehen sowie der Public Health verknüpft, wie sich nicht zuletzt am Problemkomplex der Energiearmut zeigt.

Programm

Donnerstag, 6. Juli 2017
14:00 Registrierung und Kaffee
14:30 Begrüßung und Einführung
Dominik Düber & Christian Seidel
14:45 – 15:45 Drei methodische Fragen klimaethischer Forschung
Jörg Tremmel (Tübingen)
Kaffeepause
16:15 – 17:15 Klimawandel – mache ich einen Unterschied?
Bernward Gesang (Mannheim)
17:15 – 18:15 Wie viel Verantwortung trifft den Einzelnen?
Dieter Birnbacher (Düsseldorf)
Freitag, 7. Juli 2017
9:00 Morgenkaffee
9:15 – 10:15 Von Effizienz über Konsistenz bis Suffizienz – Gerechtigkeitsfragen der Energiewende
Andri König (Tübingen)
Kaffeepause
10:45 – 11:45 Klimagerechtigkeit mal anders – Gerechtigkeit als Unparteilichkeit, als Freiheit von Beherrschung, oder als wechselseitige Anerkennung?
Alex Zellentin (Dublin)
11:45 – 12:45 Klimagerechtigkeit auf nationaler Ebene: Verteilung, Wahlfreiheit und Instrumente
Lieske Voget-Kleschin (Kiel)
Mittagspause
14:00 – 15:00 Klimaverantwortung & Energiekonflikte. Proteste als Ausdruck normativer Abwägungskonflikte
Florian Braun (Kiel)
Kaffeepause
15:30 – 16:30 Neue Partnerschaften, Ungleichheiten und Verantwortlichkeiten der Energiewende im politischen Mehrebenensystem
André Schaffrin (Bad Neuenahr-Ahrweiler)