Forschungsschwerpunkt „Globale und Regionale Governance"

Der Forschungsschwerpunkt Globale und Regionale Governance befasst sich mit Fragen der politischen Einflussnahme und Steuerung vor dem Hintergrund globaler und regionaler wirtschaftlicher, politischer und gesellschaftlicher Integrations- und Fragmentierungsprozesse. Er fokussiert dabei auf politische Aktivitäten von staatlichen und nicht-staatlichen Akteuren und deren strukturelle Bedingungen, Kontexte sowie Interaktionen auf unterschiedlichen Governance-Ebenen: von der globalen bis hin zur nationalstaatlichen und lokalen Ebene. Das Forschungsinteresse erstreckt sich über eine große Bandbreite von Politikfeldern, insbesondere aber auf die Internationale Politische Ökonomie (IPÖ), die nachhaltige Entwicklung, die Sicherheitspolitik sowie auf europäische Gleichstellungs-, Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitiken. In diesen Politikfeldern untersuchen die beteiligten Forschenden spezifische Determinanten von politischer Kooperation und Konflikt, Machterwerb, -erhalt und -verlust, oder Entwicklungen in der regionalen Governance (hier vor allem in Europa oder Asien). Gleichzeitig stellen sie Fragen nach der demokratischen Legitimität, sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit sowie Effektivität unterschiedlicher Governance-Initiativen, -Instrumente und -Entwicklungen.

Mit Projekten zu den Entwicklungen in der internationalen und europäischen Umwelt-, Klima-, Entwicklungs-, Agrifood- und Energiepolitik, dem internationalen Wirtschafts- und insbesondere Finanzsystem, der politischen Rolle und Macht der Wirtschaft und den Ursachen und Konsequenzen privater Governance oder den Herausforderungen und Lösungspotenzialen regionaler Sicherheitsdilemmata sowie Normenentstehung, -adaption, und -diffusion zwischen unterschiedlichen Governance-Ebenen befasst sich die Forschung im Schwerpunkt mit aktuellen und gesellschaftlich äußerst relevanten Themen. Ein besonderer Fokus wird hierbei auch auf die Entwicklungen in Entwicklungs- und Schwellenländern gelegt. Gleichzeitig haben bei der Untersuchung dieser Themenfelder die theoretische Fundierung der Problemstellung und das methodische Vorgehen bei der Analyse einen hohen Stellenwert, so dass sich der Forschungsschwerpunkt durch die Verknüpfung von Aktualität und Relevanz mit den wissenschaftlichen Grundlagen der Disziplin auszeichnet.

Vernetzung


Die zu diesen Forschungsfragen arbeitenden Wissenschaftler*innen am Institut sind in diversen inner- und außeruniversitären Forschungskontexten vernetzt und aktiv. Inneruniversitär existiert zum Beispiel die Mitarbeit im Arbeitskreis „Nachhaltigkeit – Das gute Leben“, im Exzellenzcluster „Religion und Politik“, im Zentrum für Europäische Geschlechterstudien (ZEUGS) sowie im Centrum für Religion und Moderne (CRM), am Interfakultären Frankreich Forum (IFF) und beim Arbeitskreis Translokalität.

Außeruniversitär sind die beteiligten Forschenden u.a. in der Sustainable Consumption Research and Action Initiative (Scorai), im DFG-finanzierten Forschungsnetzwerk Finanzialisierung sowie im Arbeitskreis Internationale Politische Ökonomie und der Sektion Internationale Politik der DVPW aktiv. Internationale Vernetzung findet unter anderem über die Environmental Studies Section der International Studies Association statt. In den thematischen Bereich des Schwerpunktes fallen zudem Dissertationsvorhaben zu Fragen des Regierens durch staatliche und nicht-staatliche Akteure im europäischen und internationalen Mehrebenensystem, die im Rahmen der Forschungsgruppe „Europäische und internationale Governance“ an der GraSP entstehen.

Laufende Projekte


Dieser Abschnitt befindet sich derzeit noch im Aufbau. Er beinhaltet daher nicht alle laufenden Projekte des Forschungsschwerpunkts.

Zeithorizonte in der internationalen Umweltpolitik (2012-2015)

Projektleitung: Doris Fuchs; finanziert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)

Das Projekt untersucht die Rolle von „Zeit“ in der europäischen Umweltgovernance. Globale Umweltpolitiken verlangen nicht nur internationale Kooperation, sie stellen demokratische Systeme vor allem auch vor ein intertemporales Dilemma. Das Forschungsprojekt untersucht dieses Dilemma am Beispiel der Europäischen Klima- und Fischereipolitik.

Profilbildung am IfPol

Das Institut für Politikwissenshaft diskutiert momentan eine Erneuerung seines Forschungsprofils. Der Profilbildungsprozess ist noch nicht abgeschlossen, wird aber langfristig auch Auswirkungen auf die bestehenden Forschungsschwerpunkte haben.

Mehr Informationen zum Verlauf und zum aktuellen Stand der Profilbildung finden sie hier.