Migrantische Vereinigungen in der Flüchtlingshilfe

Die Einwanderungsgeschichte der Bundesrepublik Deutschland ist untrennbar mit dem Entstehen unterschiedlichster Migranten(selbst)organisationen verbunden. Im Zuge der sog. „Flüchtlingskrise“ haben Migrantenorganisationen seitens der Politik eine deutliche Aufwertung erfahren. Wurden insbesondere religiöse Vereinigungen zuvor oft ausschließlich aus sicherheitspolitischer Perspektive betrachtet, werden sie aktuelle vermehrt als „Brückenbauer“ und „Kulturdolmetscher“ wahrgenommen. Die Aufwertung dieser zivilgesellschaftlichen Akteure steht in einem engen Kontext mit Integrationsfragen, die insbesondere auf kommunaler Ebene eine entscheidende Rolle spielen – schließlich findet Integration ja ‚vor Ort‘ statt.

In diesem Zusammenhang ist es das Ziel dieses Masterkurses, jene migrantischen Vereinigungen in Münster näher zu untersuchen, die in der Flüchtlingshilfe aktiv sind. Dabei geht es u.a. um die Fragen, worin die Unterstützung besteht, wodurch sie motiviert ist und welche Resultate diese Hilfe generiert. Zentrale Forschungsmethode wird dabei das qualitative Interview sein. Das Seminar findet in Kooperation mit der Koordinierungsstelle für Migration und Interkulturelle Angelegenheiten der Stadt Münster statt. Es handelt sich also nicht um ein ‚fiktives‘, sondern um ein tatsächlich relevantes Forschungsprojekt, dessen Ergebnisse am Ende des Seminars in angemessener Form präsentiert werden sollen.

Der Kurs korrespondiert mit dem ebenfalls von Dr. Hendrik Meyer angebotenen Masterkurs „Wohlfahrtsstaat und Integration – Theoretische Perspektiven“. Der Besuch beider Kurse ist nicht zwingend notwendig, bietet sich aber an.

Veranstaltungsnummer: 060069

Veranstaltungszeit und –ort: Donnerstag, 14-16 Uhr in Raum 107

Veranstaltungsbeginn: 19.10.2017