• Projekt


    Die Rolle zivilgesellschaftlicher Organisationen in der Entwicklungspolitik: Deutschland und die Niederlande im Vergleich
    Deutschland und die Niederlande sind bedeutende Akteure in der Entwicklungszusammenarbeit. Bei der Gestaltung von Entwicklungspolitik spielen organisierte Interessengruppen (NGOs) als zentrale gesellschaftliche Akteure in beiden Ländern eine wichtige Rolle. Sowohl in Deutschland als auch in den Niederlanden gibt es eine Vielzahl von NGOs, die sich im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit engagieren. Dabei hat sich ein breites Spektrum von Beziehungen und Interaktionen zwischen staatlichen Akteuren und NGOs entwickelt, das auch die Phase der entwicklungspolitischen Politikformulierung umfasst.Im Vorfeld der politischen Entscheidungsfindung spielen hier die Ministerialverwaltung und Interessengruppen bzw. NGOs eine zentrale Rolle.Entscheidungsprozesse sind daher als Verhandlungsprozesse zwischen den Akteuren und somit eher als Politiknetzwerke zu verstehen und durch die jeweiligen Konstellationen zwischen den Akteuren bestimmt.
    Im Rahmen dieses Dissertationsprojektes wird auf der input-Seite des politischen Systems der Prozess der entwicklungspolitischen Politikformulierung in Deutschland und den Niederlanden betrachtet. Unter der Fragestellung, welche Rolle der Staat NGOs bei der Formulierung von Entwicklungspolitik zuweist, wird analysiert, wie sich die Staat-NGO-Beziehungen strukturell und prozessbezogen ausgestalten und worauf Unterschiede, die im deutsch-niederländischen Vergleich bei der Einbindung von NGOszutage treten, zurückzuführen sind. Die Interaktionen der Akteure werden in steuerungstheoretischer Tradition aus top-down Perspektive betrachtet, dem Staat wird eine initiierende und führende Rolle zugewiesen.Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Erklärungsansatz der Administrativen Interessenvermittlung.
    Argumentiert wird, dass Unterschiede, die im Vergleich beider Länder auftreten, aus dem unterschiedlichen strategischen Repertoire der staatlichen Akteure resultieren.Dieses kann aber nicht ausreichend mit dem Einfluss transnationaler oder globaler Einflussfaktoren begründet werden, da diese in beiden Ländern ähnlich sind. Unterschiede sind vielmehr fest in nationalspezifischen institutionellen Kontexten verwurzelt und von der Entwicklungsgeschichte der öffentlichen Verwaltung sowie des NGO- und Interessenvermittlungssystems beider Länder abhängig.Die Tradition der Verhandlungsdemokratie hat in den Niederlanden zu einer anderen Einbindung von NGOs in der Entwicklungspolitik geführt als dies in Deutschland der Fall ist.

    Posterpräsentation (vom Tag der GraSP 2013)

  • Forschungsgruppe

    Die Betreuung des Forschungsprojektes erfolgt durch Prof.’in Dr. Frantz und Prof. em. Dr. Kevenhörster im Rahmen der Forschungsgruppe „Zivilgesellschaft“.

  • Werdegang

    2013 Aufnahme in die Graduate School of Politics (GraSP) der WWU
    2013 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Politikwissenschaft in Münster
    2011 Mitglied der Forschungsgruppe „Zivilgesellschaftliche Verständigungsprozesse vom 19.
    Jahrhundert bis zur Gegenwart – Deutschland und die Niederlande im Vergleich“
    am Haus der Niederlande in Münster
    2009 Aufnahme am DFG-Graduiertenkolleg „Zivilgesellschaftliche Verständigungsprozesse vom
    19. Jahrhundert bis zur Gegenwart – Deutschland und die Niederlande im Vergleich“ am Haus der Niederlande in Münster; Beginn der Promotion zum Arbeitsthema „Die Rolle zivilgesellschaftlicher Organisationen in der Entwicklungspolitik: Deutschland und die Niederlande im Vergleich“
    2008 Beginn des Promotionsstudiums am Institut für Politikwissenschaft, zunächst zum
    Arbeitsthema„Wirkungen der Entwicklungszusammenarbeit im internationalen Vergleich: Deutschland und die Niederlande“
    2008 Abschluss als Magistra Artium, Thema der Magisterarbeit: „Das MDG 6 in der
    Entwicklungszusammenarbeit der EU mit Asien: das Beispiel Indien“
    2002

    Aufnahme des Studiums der Politikwissenschaft, Psychologie und Mittlere Geschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster

    2002 Abitur am Städtischen Gymnasium Selm

  • Publikationen

    Laag, Benjamin/Obermeyer, Janina-Lorena (Hrsg.) (2013), Die entwicklungspolitische Verantwortung Europas. Einleitung; In: (dies.), Europa in der Verantwortung. Entwicklungspolitische Herausforderungen und Perspektiven, Münster (im Erscheinen).

    Obermeyer, Janina-Lorena (2013), Vorreiter der Entwicklungszusammenarbeit? Die niederländische Entwicklungspolitik zwischen Tradition und Neuausrichtung; In: Laag, Benjamin/ Obermeyer, Janina-Lorena (Hrsg.), Europa in der Verantwortung. Entwicklungspolitische Herausforderungen und Perspektiven, Münster. (im Erscheinen).

    Laag, Benjamin/Obermeyer, Janina-Lorena (Hrsg.) (2013), Die entwicklungspolitische Verantwortung Europas – Eine abschließende Betrachtung; In: (dies.), Europa in der Verantwortung. Entwicklungspolitische Herausforderungen und Perspektiven, Münster (im Erscheinen).

    Obermeyer, Janina-Lorena (2012), Neue Wege in der Entwicklungszusammenarbeit. Die deutsche und niederländische Entwicklungszusammenarbeit seit 1970 im Vergleich; In: Jahrbuch des Zentrums für Niederlande-Studien 22/2011, Themenheft: Neue Wege in der Entwicklungszusammenarbeit, Münster.

    Obermeyer, Janina-Lorena (2012), Ein Bericht über die Tagung „Neue Wege in der Entwicklungszusammenarbeit. Die Niederlande und Deutschland im Vergleich“; In: Zeitschrift für Außen- und Sicherheitspolitik (ZfAS), 2/2012, S. 335-339.

  • Weiteres