La jeune génération des médiévistes français invitée à Münster /
Junge französische Mediävisten zu Gast in Münster

Jeune Génération Wise 2012

Jeune Génération...

Programm im Wintersemester 2012/2013:

Seit 2009 laden wir einmal im Monat junge französische Kolleginnen und Kollegen dazu ein, im Rahmen eines französischsprachigen Vortrages ihre laufenden Projekte und Forschungsvorhaben vorzustellen und gemeinsam zu diskutieren.
Ziel der Veranstaltungsreihe ist es, die aktuelle (und zukünftige) Mittelalterforschung in Frankreich, deren Themenschwerpunkte und Methoden näher kennenzulernen und insbesondere mit der jüngeren französischen Historikergeneration ins Gespräch zu kommen.
Die Vorträge finden in französischer Sprache statt. Die Beiträge in der anschließenden Diskussion können aber gern auch auf Deutsch oder Englisch vorgetragen werden. Die Veranstalter bemühen sich sicherzustellen, dass die Veranstaltung für alle Seiten verständlich und ertragreich ist.
Um das Verständnis zu erleichtern, wird zudem vor jeder Veranstaltung eine längere deutschsprachige Zusammenfassung des Vortrages zur Verfügung gestellt. Diese kann auch vorab per E-Mail über unseren Newsletter bezogen werden (Anmeldung unter: hiltmann@uni-muenster.de).
Zeit: Die Veranstaltungen beginnen jeweils um 18 Uhr (c.t.)
Ort: WWU Münster, Historisches Seminar, Fürstenberghaus, Domplatz 20-22, Raum 104

Termine:
Montag, 29. Oktober 2012
Claire Angotti (Reims):
L'usage des manuscrits au collège de Sorbonne. Étude des modalités de la lectio des Sentences à l'université de Paris aux 13e-15e siècles
(Der Handschriftengebrauch am Collège de Sorbonne. Über die Formen der lectio zu den Sentenzen an der Pariser Universität vom 13. bis 15. Jahrhundert)
Claire Angotti ist Maître de conférences für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Reims. Im Jahr 2008 wurde sie an der ÉPHÉ Paris (IVe section) mit einer von Jacques Verger betreuten Dissertation zur theologischen Ausbildung an der Pariser Universität im 13.-15. Jahrhundert promoviert. Im Zentrum der Arbeit stand die Kommentierung der 'Libri Quattuor Sententiarum' des Petrus Lombardus in den Handschriften des Pariser Collège de Sorbonne. Ihre Interessen richten sich seither vor allem auf spätmittelalterliche Schulbibliotheken und den Umgang mit Wissen an den Universitäten, mit besonderer Berücksichtigung des Studiums scholastischer Werke.

Montag, 19. November 2012
Philippe Josserand (Nantes):
L'Espagne, Jérusalem et la croisade. Guerre, idéologie et pouvoir dans les royaumes occidentaux de la péninsule Ibérique au Moyen Âge
(Spanien, Jerusalem und der Kreuzzug. Krieg, Ideologie und Herrschaft in den westlichen Königreichen der iberischen Halbinsel im Mittelalter)
Philippe Josserand studierte unter anderem an der École normale supérieure in Paris und war Mitglied der Casa de Velásques (Madrid), bevor er als Maître de conférences an die Universität Nantes ging, wo er Mittelalterliche Geschichte unterrichtet. Er ist Spezialist für die Geschichte der Kreuzzüge und der geistlichen Ritterorden, die er von der iberische Halbinsel ausgehend untersucht. Seine 2000 verteidigte Dissertation zu den Ritterorden im Königreich Kastilien (1252-1369) erschien 2004 in Madrid. Neben zahlreichen Aufsätzen zum Thema veröffentlichte er zuletzt zusammen mit Nicole Bériou die umfassende Enzyklopädie “Prier et combattre. Dictionnaire européen des ordres militaires au Moyen Âge” (Fayard 2009).

Montag, 17. Dezember 2012
Nicolas Offenstadt (Paris):
Pour une histoire pragmatique et compréhensive du "petit peuple" médiéval. L'exemple d'un valet de ville à Laon au XVe siècle
(Für eine pragmatische und verstehende Geschichte der "Kleinen Leute“ im Mittelalter. Das Beispiel eines städtischen Büttels in Laon im 15. Jahrhundert)
Nicolas Offenstadt studierte unter anderem an der renommierten Science Po in Paris und war pensionnaire der Fondation Thiers. Maître de conférences an der Universität Paris I Panthéon-Sorbonne, arbeitet er in einem epochenübergreifenden Zugang zu den Praktiken von Krieg und Frieden im späten Mittelalter und während des Ersten Weltkrieges sowie zum öffentlichen Raum im späten Mittelalter. Zu seinen Publikationen zählen unter anderem die Monographien "Faire la paix au Moyen Age" (2007) und "L'Historiographie" (2011), sowie der gemeinsam mit Patrick Boucheron herausgegebene Sammelband "L'espace public au Moyen Age" (2011), der nach der Anwendung des gleichnamigen Konzepts von Jürgen Habermas auf die mittelalterliche Geschichte fragt.

Montag, 21. Januar 2013
Thierry Lassabatère (Paris):
L'engagement politique des poètes et écrivains français sous Charles VI. Pour une lecture historique des sources littéraires
(Das politische Engagement der französischen Dichter und Schriftsteller unter Karl VI. Für eine historische Interpretation literarischer Quellen)
Thierry Lassabatère wurde an der Universität Paris IV Sorbonne mit einer von Philippe Contamine betreuten Studie zur Verarbeitung politischer Themen im Werk des Eustache Deschamps promoviert, die 2011 unter dem Titel "La Cité de Dieu. Eustache Deschamps, expression poétique et vision politique" bei Honoré Champion erschien. Als Mitglied des Pariser Forschungslabors LAMOP erweitert er seitdem seine historische Analyse literarischer Texte auf weitere mittelalterliche Autoren wie Philippe de Mézières, Christine de Pizan und Honoré Bovet sowie insbesondere auf Quellen zum Leben Bertrands du Guesclin.

Kontakt:
Dr. Torsten Hiltmann
Westfälische Wilhelms-Universität Münster
DFG-Projekt "Die 'anderen' Könige”
Historisches Seminar
Domplatz 20-22
D-48143 Münster
Email: hiltmann@uni-muenster.de
Tel.: 0251/83-24314