Lehrveranstaltungen Wintersemester 2013/2014

PD Dr. Uwe Lübken
081790 Vorlesung: Umweltgeschichte der USA, Do. 16-18 Uhr, Raum F5 (Fürstenberghaus)
Diese Vorlesung gibt einen Überblick über die wichtigsten Entwicklungen, Ereignisse und Debatten in der US-amerikanischen Umweltgeschichte. Thematisiert werden dabei u.a. die Geschichte der Ressourcennutzung und der dadurch verursachten „Deponieprobleme“ wie Wasser-, Luft- oder Bodenverschmutzung, die Geschichte des Naturschutzes und von sich wandelnden Naturvorstellungen, die speziellen Herausforderungen urbaner Umwelten und die Rolle von Tieren in der amerikanischen Geschichte. Im Mittelpunkt der Vorlesung steht dabei das enge und sich stetig wandelnde Beziehungsgeflecht zwischen Natur und Gesellschaft. Zur Vertiefung des in der Vorlesung erworbenen Wissens kann auf die Lektüre englischsprachiger Literatur nicht verzichtet werden.

Literatur:
Ted Steinberg, Down to Earth: Nature’s Role in American History. 3rd ed. New York, 2012; Carolyn Merchant (ed.), Major Problems in American Environmental History, 3rd ed. Boston, MA, 2012.

PD Dr. Uwe Lübken
082303 Hauptseminar: „America on the Move“: Mobilität in der US-amerikanischen Geschichte
, Mi. 10-12 Uhr, Raum JO 101 (Johannisstraße)

Mobilität spielte in der amerikanischen Geschichte von Beginn an eine große Rolle. Von der präkolumbianischen Besiedelung des Kontinents über die euroamerikanische Expansion in den Westen bis hin zum jet age und der Renaissance des Fahrrads in den Großstädten waren Amerikaner (und ihre Vorfahren) „on the move“. Dieses Seminar widmet sich den gesellschaftlichen Implikationen von Kulturtechniken der Fortbewegung wie dem Gehen, der Eisenbahnreise, dem Auto-Mobilismus oder der Transportgeschichte und dem Tourismus. In den Blick genommen werden darüber hinaus natürliche und gemachte Infrastrukturen der Mobilität wie Flüsse und Kanäle, highways und parkways, Busstationen und Flughäfen, die die Amerikaner untereinander und mit der ganzen Welt vernetzt haben. Neben diesen eher klassischen Ausprägungen von Mobilität soll das Konzept aber weiter gefasst werden und auch die Bewegungen von zum Beispiel Information (Telekommunikation) und Tieren (invasive species) umfassen. Gute Englischkenntnisse sind erforderlich, da ein Großteil der Lektüre aus englischsprachigen Texten besteht.

Literatur: Christof Mauch, Thomas Zeller (eds.), Rivers in History: Perspectives on Waterways in Europe and North America. Pittsburgh, PA, 2008; Wolfgang Schivelbusch, Geschichte der Eisenbahnreise: Zur Industrialisierung von Raum und Zeit im 19. Jahrhundert (1989); John A. Jakle, Keith A. Sculle, Motoring: The Highway Experience in America. Athens, GA, 2008.

PD Dr. Uwe Lübken
082208 Hauptseminar: “From Boom to Bust”: Die USA in den 1920er Jahren
, Mi. 16-18 Uhr, Raum F029 (Fürstenberghaus)

Die „roaring twenties“ üben bis heute eine starke Faszination aus, wie nicht nur die verschiedenen (Neu-) Verfilmungen von F. Scott Fitzgeralds Novelle „The Great Gatsby“ zeigen. Die Dekade war geprägt von rasanter Modernisierung (Fordismus, Taylorismus), die in Form der Coolidge Prosperity in allumfassenden Reichtum zu münden schien. Zudem waren die 1920er Jahre in den USA eine Zeit, in der Geschlechterrollen neu verhandelt wurden, und die bis heute bewunderte kulturelle Blüten wie die Harlem Renaissance hervorbrachte. Gleichzeitig war die Dekade charakterisiert durch Naturkatastrophen, soziale Konflikte, race riots, und Gewaltexzesse, die ihre Ursachen nicht zuletzt in der Prohibition hatten. Das Jahrzehnt endete mit dem Crash am Aktienmarkt, der in der größten Wirtschaftskrise in der Geschichte der USA mündete. Gute Englischkenntnisse sind erforderlich, da ein Großteil der Lektüre aus englischsprachigen Texten besteht.

Literatur: Nathan Miller, New World Coming: the 1920s and the making of modern America. New York 2003; David Welky (ed.), America Between the Wars, 1919-1941: A Documentary Reader. Malden, MA 2012; Frederick Lewis Allen, Only Yesterday: An Informal History of the 1920's. New York 1931.

PD Dr. Uwe Lübken
082997 Masterseminar: The New Materialism?
Theoretische Ansätze jenseits der Kulturgeschichte, Fr. 10-12 Uhr, Raum F040 (Fürstenberghaus)

Seit einiger Zeit häufen sich Theorien, Methoden und Sichtweisen, die den Zusammenhang zwischen Natur, Kultur und Gesellschaft aus einer im weitesten Sinne „materialistischen“ Perspektive neu zu analysieren behaupten – von der Neurohistory bis zur Big und Deep History, von der Analyse von „envirotechnical regimes“ und Stoffströmen bis hin zur Klimageschichte. Die Spannbreite zwischen diesen Ansätzen ist sehr weit, aber es eint sie die Überzeugung, dass „matter matters“. In diesem Seminar sollen solche theoretischen und konzeptionellen Ansätze besprochen und an konkreten (vorwiegend US-amerikanischen) historischen Fallbeispielen getestet werden. Gute Englischkenntnisse sind erforderlich, da ein Großteil der Lektüre aus englischsprachigen Texten besteht.

Literatur: Diana H. Coole, Samantha Frost (eds.), New Materialisms: Ontology, Agency, and Politics. Durham, NC, London, 2011.

Dr. Sandra Kraft

Proseminar: Einführung in das Studium der neueren Geschichte: "Jumpin' Jim Crow": Segregation in den amerikanischen Südstaaten
Mo 10-12, Di 12-14, Raum: F043 (Fürstenberghaus); Beginn: 2. Vorlesungswoche


Im Mittelpunkt dieses Seminars steht das System der Rassentrennung im Süden der USA. Während die Südstaaten aufgrund ihrer Niederlage im Bürgerkrieg 1865 gezwungen waren, die Sklaverei abzuschaffen, richteten sie bereits wenige Jahre nach der sogenannten Phase der „Reconstruction“, auch mithilfe so genannter „Jim Crow Laws“ eine auf Rassentrennung basierende Gesellschaftsordnung ein. Im Seminar soll untersucht werden, unter welchen wirtschaftlichen, demografischen und strukturellen Bedingungen eine solche Entwicklung möglich war. Neben der Frage nach den ökonomischen und ideologischen Ursprüngen der sogenannten Jim Crow Society soll vor allem untersucht werden, wie sich der langfristige Erhalt dieser Gesellschaftsordnung erklären lässt. Dabei spielt die Frage nach dem Einfluss politischer Institutionen (wie z.B. der Supreme Court) ebenso eine Rolle wie die Auswirkungen der öffentlichen Lynchings. Das System der Segregation soll mit Hinblick auf seine rechtlichen, politischen und kulturellen Aspekte untersucht werden und dabei auch neuere Forschungsentwicklungen, die sich mit der Frage nach dem Einfluss von „class and gender“ beschäftigen, berücksichtigen. Das Aufkommen einer afroamerikanischen Widerstandsbewegung und die Gründung von Bürgerrechtsorganisationen werden das Thema abrunden.

Wichtig: Gute Englischkenntnisse sind unabdingbar, da Quellen und Literatur auf Englisch sind!

Literatur: Ayers, Edward L., The Promise of the New South: Life after Reconstruction, New York/Oxford 1992. Dailey, Jane Elizabeth/Glenda Elizabeth Gilmore/Bryant Simon (Hg.), Jumpin' Jim Crow: Southern Politics from Civil War to Civil Rights, Princeton, N.J./Oxford. Hale, Grace Elizabeth, Making Whiteness: the Culture of Segregation in the South, 1890-1940, New York 1998. Klarman, Michael J., From Jim Crow to Civil Rights: the Supreme Court and the Struggle for Racial Equality, New York, Oxford 2004.