Bisherige Tagungen
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- 21 (2014) Ambiguität und gesellschaftliche Ordnung im Mittelalter (Essen)
- 20 (2013) Doing Masculinities. Von Männlichkeitskonzeptionen zu männlichen Diskursfeldern im Mittelalter (Universität Frankfurt am Main)
- 19 (2012) Sozialgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit nach dem Cultural Turn (Universität Zürich)
- 18 (2011) Präsentierung (Universität Erfurt)
- 17 (2010) Geschichte und Metapher (Universität der Künste Berlin)Ambiguität und gesellschaftliche Ordnung im Mittelalter
- 16 (2009) Emotionen! / Émotions! (DHI Paris)
- 15 (2008) Alterität des Mittelalters? (LMU München)
- 14 (2007) Familienmodelle im Mittelalter (DHI London)
- 13 (2006) Zeugnis und Zeugenschaft (Universität Bremen)
- 12 (2005) Integrität. Konzepte von Einheit, Ganzheit und Unversehrtheit im Mittelalter und in der Mittelalterforschung (Humboldt-Universität Berlin)
- 11 (2004) Mittelalter-Imaginarien (Stiftung Niedersachsen)
- 10 (2003) Zufall und Emergenz (Universität Bielefeld)
- 09 (2002) Form als Argument (Universität Bamberg)
- 08 (2001) Inkorporationen – Exkorporationen (Universität Münster)
- 07 (2000) Kopfwelten – Augenblicke (Universität Greifswald)
- 06 (1999) Sprechen – Sprache – Schweigen (Evangelisches Familienbildungshaus, Schweicheln)
- 05 (1998) Gier – Begierde – Neugier (MPI für Geschichte Göttingen)
- 04 (1997) Raum – Region – Landschaft: Konzepte und Perspektiven (TU Chemnitz)
- 03 (1996) Trauergesten und Trauerriten in sozialgeschichtlicher Perspektive, 4.-15. Jahrhundert (Reimers Stiftung, Bad Homburg)
- 02 (1995) Gaben – Marcel Mauss in der Mediävistik (Brackwede)
- 01 (1994) Gründungstreffen (Universität Bielefeld)
Ambiguität und gesellschaftliche Ordnung im Mittelalter
(21. und 22. November 2014)
Universität Duisburg-Essen
Campus Essen
Casino des Gästehauses
Reckhammerweg 3
45117 Essen
Lageplan
Programm
Freitag 21.11.2014
14:30 Begrüßung und Einführung (Benjamin Scheller)
15:00 Paul Predatsch (Geschichte, HU Berlin): Migration und lokale Gesellschaft im frühmittelalterlichen Lucca. Zur doppelten Ambiguität ethnischer Gruppierungen
15:30 Kaffeepause
16:00 Michelle Waldispühl (Germanistik, Zürich): Eigenes und Fremdes in Namen skandinavischer Pilger
17:00 Ann-Kathrin Hubrich (Kunstgeschichte, Hamburg): Recht und Ungerechtigkeit – ein reziprokes Verhältnis? Zur Funktion von Gerechtigkeitsbildern im Rechtskontext im 15. und 16. Jahrhundert
18:00 Grußwort durch die Prorektorin für Diversity Management, Prof. Dr. Ute Klammer
Samstag 22.11.2014
09:00 Christof Rolker (Geschichte, Konstanz): Eindeutig uneindeutig? Geschlechtlich uneindeutige Körper in der Vormoderne
10:00 Christine Zabel (Geschichte, Essen): Verhüllung oder Enthüllung? Travestie zwischen Authentizität und Maskerade im französischen Ancien Régime
11:00 Kaffeepause
11:30 Rabea Kohnen (Germanistik, RUB): Ambiguität in der mittelalterlichen Brautwerbungsepik
12:30 Martin Przybilski (Germanistik, Trier): Sprachliche Ambiguität in jüdischen Texten aus dem mittelalterlichen Aschkenas
13:30 Mittagspause
15:00 Franziska Klein (Geschichte, Essen): Grenzschärfung und Grauzonentoleranz – Die conversio regis im spätmittelalterlichen England
16:00 Ute Verstegen (Christliche Archäologie, Marburg): Andersgläubigkeit als Herausforderung: Mittelalterliche Pilgerzentren als Orte multireligiöser Praxis
17:00 Kaffeepause
17:30 Marcel Müllerburg/Isabell Schürch (Geschichte, Luzern/Bern): Kritische Fragen an das Ambiguitätskonzept
18:30 Christian Hoffarth (Geschichte, Essen): Zusammenfassung, anschließend Schlussdiskussion
Sonntag 23.11 (inoffiziell)
Gemeinsamer Besuch des Doms und Besichtigung des Domschatzes Essen
Doing Masculinities. Von Männlichkeitskonzeptionen zu männlichen Diskursfeldern im Mittelalter
(22.-23. November 2013)
Campus Westend
Grüneburgplatz 1,
60323 Frankfurt am Main
IG Farbenhaus, Hauptgebäude, Raum 457
14.15 Nathalie Büsser, Simona Slanicka: Tagungseröffnung
14.30 Bernhard Jussen, Jan Rüdiger: Begrüßung durch die Frankfurter Gastgeber
16.00 Silke Törpsch (Berlin): „Stärke“ und „Hertzhaftigkeit“: Männlichkeit aus der Sicht der (Geschlechter-)Geschichte der Frühen Neuzeit
17.00 Kaffeepause
Nicht christliche Männer
18.30 Jan Rüdiger (Frankfurt): Tüchtige Mädchen und mannhafte Männer: Die Unübersetzbarkeit mittelalterlicher Konzepte
19.30 / 20.00 Abendessen im „La Divina“ (Feldbergstraße 30, Frankfurt a. M.)
IG Farbenhaus, Hauptgebäude, Raum 1.411
Heilige Männer
10.00 Sabine Schmolinksy (Erfurt): Der Mann und sein Teufel. Zur Markierung von Lebensabschnitten in mittelalterlichen Selbstzeugnissen
11.00 Kaffeepause
Arbeitende Männer
11.30 Konzeptuelle Intermezzo-Diskussion
12.30 Mittagessen (Cateringbuffet)
15.00 Jörg Rogge (Mainz): Die Körper der Kämpfer. Bemerkungen zu ihrer Darstellung und Funktion in Texten des späten Mittelalters
16.00 Christoph Mauntel (Heidelberg): „Was 5000 Männer nicht hätten erreichen können.“ Jeanne d’Arc und das mittelalterliche Rittertum als Männerdomäne
17.00 Kaffeepause
17.30 Schlussdiskussion
Sozialgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit nach dem Cultural Turn
(Freitag, 23.11. bis Samstag 24.11.2012)
Universität Zürich
Organisation Almut Höfert und Claudia Moddelmog
Historisches Seminar Universität Zürich
Karl Schmid-Strasse 4
CH-8006 Zürich
16.30 Uhr: Almut Höfert, Kurze Einleitung
16.35–16.50 Uhr: Simon Teuscher (Zürich): Gedanken zur Sozialgeschichte nach dem Cultural Turn 16.50-17.50Uhr: Michael Jucker (Luzern), Objektgeschichte jenseits des Sozialen? Luxusgüter und Dingpolitik im Hoch- und Spätmittelalter
17.50-18.50 Uhr Julien Demade (Paris), Die Erschaffung eines historischen Faktums. Zur Geschichte der Geschichte des Preises
10.00–11.00 Uhr: Marc Mudrak (Heidelberg/Paris), Ein Zisterzienserabt als Praxeologe? Überlegungen zu einer Religions-Kulturgeschichte des Sozialen anhand von Paul Bachmanns „Von ceremonien der kirchen“ (1537)
11.00-11.20 Uhr: Kaffeepause
11.20–12.20 Uhr: Maike Christadler (Basel): Wasser Macht, Landschaf(f)t: Versuch über das sozio-kulturelle Prägen eines Territoriums am Beispiel der Lombardei.
12.30–14.00 Uhr: Mittagspause: Mensa Uni Zürich (Essensausgabe bis 13.00h)
14.00–15.00 Uhr: Isabelle Schürch (Zürich), Missiven: Mediale Praktiken der Herrschaft im Spätmittelalter
15.00–15.30 Uhr: Kaffee
15.30–16.30 Uhr: Claudia Moddelmog (Zürich), Die Werte der Frauen. Frauengüter, Kredit und Verwandtschaft im spätmittelalterlichen Adel
16.30–17.30 Uhr: Eva Brugger (Konstanz), Körper unter Beobachtung. Eine Medien- und Wissensgeschichte der Wallfahrt im 18. Jahrhundert
17.30–17.45 Uhr: Pause
17.45–18.00 Uhr: Interdisziplinäre Perspektiven: Kommentar von Tanja Michalsky (Berlin) und Simona Slanicka (Bern)
18.00–18.30 Uhr: Schlussdiskussion
19.00-20.00 Uhr Interne Besprechung für die OrganisatorInnen des Brackweder Arbeitskreises im Volkshaus
Präsentierung - Verfahren der Vergegenwärtigung im Mittelalter
(Erfurt, 18.-19. Nov. 2011)
Ort Begegnungsstätte
Kleine Synagoge
An der Stadtmünze 4/5
D-99084 Erfurt
Frühmittelalterliche Studien 46 (2012) 369-532 (mit Abbildungen im separaten Tafelteil)
Das Kreuz als Grenzmarkierung: Vergegenwärtigung des Göttlichen in spanischen Handschriften des 10./11. Jh.
Die Salbung in den karolingischen Quellen vor dem Horizont biblischer Wahrnehmungsmuster – ein Prisma von Herrschaftskonzept(en) und symbolischer Kommunikation
Im Antlitz der Weisheit: Literarische und politische Vergegenwärtigung Karls V. im "Livre des fais" der Christine de Pisan
Das transpersonelle Fortleben von mystischen Vergegenwärtigungspraktiken am Beispiel der Offenbarungen Margaretha Ebners
Wie sich die Dinge präsentieren. Zu primären und sekundären Verwendungen jüdischer Grabsteine aus Regensburg
Zur Präsentierung imaginärer Ursprünge – einige Beispiele aus der jüdischen Geschichte des Mittelalters
Besuch der alten Synagoge und der Mikwe
Historisches Seminar
Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Domplatz 20-22
D-48143 Münster
w.drews@uni-muenster.de
Historisches Seminar
Universität Erfurt
Nordhäuser Str. 63
D-99089 Erfurt
sabine.schmolinsky@uni-erfurt.de
Tagung 2010
Geschichte und Metapher
(Universität der Künste Berlin, 19.-20. Nov. 2010)
D-10623 Berlin Raum 110
Gemäldegalerie (Kulturforum, Matthäikirchplatz 6, D-10875 Berlin)
Treffpunkt 16:00 Uhr an der Kasse
Gemalte Metaphern. Zur Reflexion der Bedeutungsverschiebung im Bild am Beispiel von Pieter Bruegels Niederländischen Sprichwörtern (1559)
Universität der Künste, Hardenbergstrasse 33, Raum 110
Metapherntheorie – Metaphernpraxis. Überlegungen zu einer mediävistischen Kontroverse am Beispiel geistlicher Lieddichtung
Hendrikje Lehmann
Von krumben ougen und süezer tumpheit. Metapherngebrauch und Emotionalität im Minnesang
Beatrice Trinca
Die Birne, die Rose, das Wild. Erotische Düfte, metaphorisch und konkret
Gregor Rohmann
Von der Kirche als Reigen zur Raserei im Gotteshaus. Metaphern für Heilserwartung und Heilsverlust und ihre Verwirklichung in der spirituellen Medizin des späten Mittelalters
Caroline Smout
Spielarten bildhafter Modellierung von Wahrheit in den Regia Carmina des Convenevole da Prato
Klaus Krüger
Bildliche Figuralität.
Zur ästhetischen Produktion von Evidenz im Trecento
Abteilung für Germanistische Mediävistik
Universität Stuttgart
Keplerstrasse 17
D-70174 Stuttgart
manuel.braun@ilw.uni-stuttgart.de
Institut für Kunstwissenschaft und Ästhetik
Universität der Künste
Postfach 12 05 44
D-10595 Berlin tami@udk-berlin.de
Deutsches Historisches Institut Paris/
Institut Historique Allemand
Hôtel Duret-de-Chevry
40, rue du Parc Royal
F-7503 Paris
Begrüßung
Simona Slanička (Bielefeld) und Klaus Oschema (Heidelberg/Bern)
Einführung
Rüdiger Schnell (Basel)
Ansätze und Irrwege mediävistischer Emotionsforschung
Pierre Levron (Paris)
Pour une anthropologie littéraire des émotions? Enquête méthodologique et typologique dans la littérature des douzièmes et treizièmes siècles
Katharina Behrens (Göttingen)
Zum Problem individueller Emotionserfahrungen. Überlegungen zur Scham in dn Revelations of Divine Love der Julian von Norwich
Barbara Wahlen (Lausanne)
Se haï[r] solement por chevalerie: réflexions sur le rôle ambigu de l'envie dans le roman arthurien en prose
Les émotions et les actes testamentaires du lignage royal de France
Heike Schlie (Dortmund/Berlin)
Trauer und Compassio - Kodierungen und Übertragungen von Affekten in Bildern der Kreuzigung
Sophie Albert (Paris)
Usages de la 'honte' dans Guiron le Courtois Ayse Erarslan (Freiburg i.Br.) Eine Historische Anthropologie des Zorns
Evamaria Heisler (Berlin)
Herrscherzorn. Emotion und Macht in Geschichte(n) des 12. Jahrhunderts
Laurent Smagghe (Paris)
Représentation et expression des émotions chez les femmes de pouvoir à la fin du Moyen Âge : l'exemple bourguignon
Peter von Moos (Béon)
Kommentar darauf folgend Abschlussdiskussion
Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie
Universität Bielefeld
Postfach 10 01 31
D-33501 Bielefeld
simona.slanicka@uni-bielefeld.de
Universität Bern
Historisches Institut
Länggassstr. 49
CH-3000 Bern 9
klaus.oschema@hist.unibe.ch
Tagung 2008
Alterität des Mittelalters? Aufforderung zur Revision eines Forschungsprogramms
(München, 21.-22. Nov. 2008)
(Lyrik Kabinett, Amalienstraße 83a)
Zur Ambiguität des Alteritätsbegriffs zwischen Epochenmarkierung und Codierung des Fremden
Memorik und Mittelalter: Macht die Gedächtniskritik ein Ende mit der Alterität?
Christine Stridde (München)
Zwischen ‚Alterität‘ und ‚Modernität‘. Oder: Zur Heimatlosigkeit von Heinrich Wittenwilers Ring im disziplinären Kanon von Literaturgeschichte und Gattungstheorie
Annette Kehnel (Mannheim)
Vormoderne Postmoderne? Zum homo miserabilis als kulturanthropologischer Universalie
(Historicum, Schellingstr. 12, Raum 401)
Erzählen im Mittelalter – ein Alteritätsparadigma für die Narratologie der Gegenwart?
Florina Kragl (Wien)
Dimensionen der Modernitätsschwelle, oder: Alterität als Denkfigur der Interpretation
Heike Schlie (Berlin)
Die Vera Icon – Kronzeugin einer Präsenzkultur im Mittelalter oder Modellfall eines hochentwickelten Medienbewusstseins?
Katharina Philipowski (Dresden)
Alteritäre Präsenz? Das Phantasma literarischer Gegenwärtigkeit (und warum es eben nur ein Phantasma ist)
Hanno Wijsman (Leiden)
History of Books and Libraries as an Entry to the Alterity of the Middle Ages?
Timo Reuvekamp (Konstanz)
Mittelalterliche Literatur als Schauraum einer performanzbestimmten Laienkultur? Visualisierungstechniken als Grundlagen des Erzählens in Vormoderne und Moderne
Alterität als Vermittlung: Zum Verhältnis von Ästhetik und Geschichte in der Literaturgeschichte
(Historicum, Schellingstr. 12, Raum 401)
Religiöse Kommunikation im hochhöfischen und postmodernen Interdiskurs: Alterität und Egalität als gleichermaßen angemessene Paradigmen eines Vergleichs
Sonja Glauch (Erlangen)
Was kommt nach dem Alteritätsparadigma?
Podiumsdiskussion: Zur Kritik der Alteritätskritik
Institut für deutsche Philologie
Schellingstr. 3
D-80799 München
manuel.braun@germanistik.uni-muenchen.de
London
guided tour by Robin Griffith-Jones, Master of the Temple
(Meet at GHIL Reception)
Welcome
David d’Avray (London)
Marriage and Family in the Middle Ages: The Last Thirty Years of International Research
Christina Deutsch (Berlin)
Verheiratet, verschollen - verwitwet? Zur Wiederheirat Hinterbliebener im Spätmittelalter
Colette Bowie (Glasgow)
Eleanor of Aquitaine and Her Daughter Leonor: Reassessing Conceptions of the Medieval Family Model
Patrilinearität im westeuropäischen Mittelalter. Elemente einer langen Geschichte
Philadelphia Ricketts (Liverpool)
A Reappraisal of the "Western Family" through an Examination of Icelandic and Yorkshire Widows of the Twelfth and Thirteenth Centuries
Bronach Kane (York)
Memory, Genealogy and Gender in the Late Medieval Church Courts of York
Kerstin Seidel (Zurich)
Schreckliche nette Familien? Zur Formulierung familiärer Verbände in spätmittelalterlichen Selbstzeugnissen
Vanessa J. Traill (Glasgow)
You Can’t Choose Your Neighbours But You Can Choose Your Family: The "Clare" Women and Transference and Expression of Kinship through Names
Esmé Binoth (Glasgow)
Land Grants to Sisters and Daughters and the Role of Women in the Definition of Family: Some Case Studies for Thirteenth-Century Scotland
Hannah Wheeler (Oxford)
Violent Discipline or Disciplining Violence? Experience and Reception of Domestic Violence in Thirteenth-Century France
Manuel Braun (Munich)
Die verdeckte Verantwortung des Vaters: Zur Paradoxie familiärer Entartungsgeschichten am Beispiel von Wernhers Helmbrecht
Bruderliebe, Brudermord, Bastardinnenheirat: Adlige Illegitime und ihre Halbgeschwister
Helen Birkett (York)
Cistercian Friendship and Familia: The Patronage Networks of Jocelin of Furness
Bernhard Jussen (Bielefeld)
Funktionen und Denkformen intergenerationeller Ersetzung: Vorschläge für eine Verwandtschaftsforschung nach der Goody-Diskussion
German Historical Institute
7 Bloomsbury Square
UK-London WC1A 2NJ
ploeger[at]ghil.ac.uk
(z. Zt.) Università di Pisa
Centro Interdipartimentale di Studi Ebraici
Via P. Paoli 13
2. Piano, Stanza 31
I-56126 Pisa
SchellerB[at]geschichte.hu-berlin.de
Wolfram Drews/Heike Schlie (Hg.), Zeugnis und Zeugenschaft. Perspektiven aus der Vormoderne, München 2011.
Begrüßung
Wolfram Drews/Heike Schlie (Bonn/Dortmund)
Einführung
Aleksandra Prica (Zürich)
Non verum quod variat. Zeugnis und Zeugenschaft in der "Erlösung"
Yvonne Yiu (Basel)
Der Maler als Zeuge. Strategien der Wahrheitsbezeugung in der Malerei des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit
Petra Schulte (Köln)
Das Wort des Herrschers. Wahrhaftigkeit als Herrschafts-ideal im französischen Spätmittelalter
Tastende Blicke: Divergierende Konzepte von Zeugenschaft in der Exegese der Thomasperikope
Konrad Hirschler (Kiel)
Zeugenschaft und Überlieferung in der post-formativen Periode des Islam
Klaus Peter Horn (Bremen)
Zeugenschaft in Mirakelberichten
Christine Stridde (München)
Visionäre oder "gespielte" Zeugenschaft? Die ›Marienpassion‹ im Rheinischen Marienlob
Henrike Manuwald (Köln)
Zeugen der Anklage? Konzepte von Zeugenschaft in mittelhochdeutschen Dichtungen über den Prozess
Jesu Beate Fricke (Zürich)
Augenzeugenschaft und Evidenz: Blickgefechte für und wider den Schein
Sabine Schmolinsky (Hamburg)
Überlegungen zum "verschleierten" Gedächtnis in mittelalterlicher Historiographie
Jan Marco Sawilla (Hamburg)
Historiographiegeschichtliche Überlegungen zu "primärer" und "sekundärer" Evidenz seit der frühen Neuzeit
Zeugnisse und Zeugenschaft machen bereits vergangene oder aus anderen Gründen nicht direkt rezipierbare Erfahrungssituationen und Erfahrungswerte für Mitglieder einer Gesellschaft verfügbar, die nicht an der Erfahrungssituation selbst beteiligt sind oder waren. In dieser Eigenschaft sind sie auf vielen Ebenen Grundbedingung für Prozesse der Manifestation und Tradierung im Kontext von Historiographie, Memoria oder Wissenstransfer. Entwickelt wurde der Zeugnisbegriff zunächst in der Rhetorik ("kunstloses Überzeugungsmittel") und im römischen Recht (Mittel der Tatsachenerhebung). In den Theologien der Offenbarungsreligionen ist der Begriff des Zeugnisses zentral für Offenbarung und Lehre, namengebend gar in der Martyriologie. Im jüdischen und christlichen Verständnis ist auch die ethische Dimension des Zeugnisses zentral, denn das Verbot, falsches Zeugnis abzulegen, ist Bestandteil des Dekalogs. Das Zeugnis spielt im Zusammenhang mit Auseinandersetzungen über die apostolische Sukzession im Lehr- und Bischofsamt oder deren Infragestellung durch Exponenten der vita apostolica eine erhebliche Rolle in der Institutionengeschichte des Mittelalters. Auch die frühmittelalterliche Historiographie macht einen Zeugnisbegriff fruchtbar, in dem das in Schrift übertragene direkte Zeugnis des Sehens dem bloßen "Hörensagen" gegenübergestellt wird. Die Beweiskraft des auf Augenzeugenschaft beruhenden Zeugnisses machte dieses zu einem grundlegenden Beweismittel für einen "historisch" glaubwürdigen Bericht, denn das griechische Verb historein bedeutet, wie Isidor von Sevilla es in seiner Enzyklopädie formuliert, videre vel cognoscere, womit das auf eigener Anschauung oder Erkenntnis beruhende "Für-Wahr-Halten" von Sachverhalten und ihre unter diesen Bedingungen "glaubwürdige" Übermittlung, auch in Form einer historia, angesprochen ist. Schon etymologisch führt das Thema der Tagung daher in das Zentrum aller "historisch" arbeitenden Disziplinen, denn sie geben der jeweiligen Gegenwart Zeugnis von der forschend (re)konstruierten Vergangenheit. Die folgenden Aspekte zu Wesen, Funktionalisierung und Medialität des Zeugnisses umreißen ein Themenspektrum für mögliche Beiträge zur Tagung. Bereits ein kurzer Überblick macht deutlich, daß wir es nicht mit einem, sondern mehreren, durchaus voneinander abweichenden Zeugnisbegriffen zu tun haben, die sich zwischen den Polen "Sichtbarwerdung" und "Überliefern" bewegen. Um einen Dialog zwischen den Ebenen und Fächern zu ermöglichen, wird es vermutlich notwendig sein, den Begriff des Zeugnisses in den verschiedenen Diskursen von seinen jeweiligen Synonymen (d.h. von Kategorien mit vergleichbarer Funktion) innerhalb dieser Diskurse zu trennen: im Rechtswesen vom Beweis (Sigrid Weigel), in der Rhetorik vom Exemplum, in der Philosophie vom Signum, in der Historiographie vom allgemeineren Begriff der Quelle.
Epistemisch verweist die Notwendigkeit, Zeugen Glauben zu schenken, auf die Begrenztheit der unmittelbaren menschlichen Erkenntnisfähigkeit. Der Stellenwert des von anderen erworbenen Wissens war im Verlauf der Philosophiegeschichte umstritten. Der frühe Augustinus etwa leugnete, daß Wissen auf lediglich zeichenhafter Vermittlung, also Zeugnis, basieren könne. Charakteristischerweise postulierte er später eine intermediäre Position des auf Zeugnis beruhenden Wissens, weil er die Notwendigkeit des Zeugnisses gerade aufgrund der Begrenztheit menschlicher Erkenntnisfähigkeit einräumte. Mit dem späteren Augustin betonte Thomas von Aquin die Bedeutung des (auf Zeugnissen beruhenden) Glaubens für das menschliche Leben. Im Bereich des Rechts wuchs die Bedeutung des Zeugnisses als Beweismittel im Zuge der zunehmenden Rationalisierung des Verfahrens, wodurch die Bedeutung von Eid und Gottesurteil zurückgedrängt wurde. Obwohl das Zeugnis als epistemische Kategorie und Grundbedingung des Wissens erst in der frühen Neuzeit systematisch erfaßt und diskutiert wird, zum Beispiel in den Lehrbüchern zur Logik, ist es bereits im Mittelalter zentraler Bestandteil der theologischen und weltlichen Wissenssysteme. In welchen Bereichen und Ordnungen dienen Testate der Tradierung von Wissen; inwiefern sind sie eine zentrale Bedingung für die Ausbildung von Gesellschaften und deren kulturelle Profilierung?
Der von der Philosophie verhandelte Erfahrungsbegriff erfaßt neben der empirisch-induktiven und der erlebten Erfahrung auch die Erfahrung durch das Zeugnis anderer sowie deren Wechselwirkungen. Zwar ist die auf dem Zeugnis anderer beruhende Erfahrung in den philosophischen Abhandlungen der letzten Jahre eher vernachlässigt worden (Axel Gelfert), es dürfte sich damit aber um die Art von Erfahrung handeln, die im Mittelalter zentral war und sowohl im Rechtswesen wie auch in der Theologie thematisiert und theoretisch begründet wird. Der Umstand, daß ein Zeugnis in vielen Fällen "medialisierte Erfahrung" ist, macht letztere für uns verfügbar. Erlaubt die Untersuchung der Charakteristika von Zeugnissen und Zeugenschaft zu einer bestimmten Zeit einen Zugriff auf den jeweiligen Erfahrungs-, Erkenntnis- und Authentizitätsbegriff? Von besonderem Interesse dürfte hier eine Diskussion des jeweiligen Anteils des Empirischen und der sinnlichen Erfahrungsvarianten sein, da zumindest die testimoniae humanae, zum Teil aber auch die testimoniae divinae (so zum Beispiel in vielen Wunderberichten), vom Postulat einer materiellen Wirklichkeit ausgehen müssen. Auch das Spannungsverhältnis verschiedener Diskurse von "Wirklichkeit" könnte sich durch die Fokussierung des Zeugnisses differenzieren lassen. Ähnliches gilt für ein Verhältnis von Individual- und Kollektiverfahrung. Es wäre (im Anschluß beispielsweise an die Arbeiten Valentin Groebners) anhand von Exempla aus verschiedenen Fächern der Mediävistik danach zu fragen, inwieweit die Analyse von Zeugniswerten und Zeugnisfähigkeit einen mittelalterlichen Erfahrungsbegriff erschließen kann.
Das Thema "Zeugnis und Zeugenschaft" ist eng verbunden mit der Dualität von Wahrheit und Irrtum, mit dem Problem der epistemischen Verortung des Menschen in der Welt, sowohl im Hinblick auf seine Mitmenschen als auch in Bezug auf religiöse Überzeugungen und die transzendente Verankerung seines Selbstbildes. Auf welchen Ebenen sollen Zeugnisse eine oder sogar die Wahrheit verbürgen; und wie grenzen die Religionen ihren Wahrheitsanspruch von analogen Wahrheitspostulaten anderer Glaubensgemeinschaften ab? Philosophisch berührt das Problem der Zeugenschaft das Verhältnis von Glauben und Vernunft als Zeugen der Wahrheit, das seit dem Hochmittelalter Gegenstand unterschiedlicher Positionierungen ist. In der Neuzeit, besonders seit der Aufklärung, wurde die (west)europäische Auffassung von der autonomen Vernunft als primärem Zugang zur Wahrheit als ein Spezifikum des europäischen "Sonderweges" wahrgenommen. Die Frage nach der relativen Bedeutung von Glaube und Vernunft und nach der Wertschätzung der dafür jeweils beigebrachten Zeugen führt mitten hinein in gegenwärtige Konflikte zwischen verschiedenen Religionen und Kulturen. Im Rechtswesen erfährt "Wahrheit" im Wechsel von Bürgen zu Zufallszeugen, die Aussagen zu dem in Verhandlung stehenden Vorgang machen können, eine entscheidende Qualitätsveränderung. Voraussetzung ist hier, daß dem oft als trügerisch abqualifizierten Augenschein Wahrheit zugemessen werden kann. In diesem Zusammenhang wird das testimonium falsum seinerseits als schwere Rechtsverletzung wahrgenommen. Auch die Zweizeugenregel (testis unus, testis nullus) dient einem Wahrheitsanspruch. Der auf Zeugnissen beruhende Authentizitätsanspruch, der mit Isidor von Sevilla für die Historiographie bereits angesprochen wurde, überträgt sich spätestens im Hochmittelalter auf einen Wahrheitsanspruch literarischen, profanen Erzählens, ohne den der zeitgleiche Fiktionsbegriff nicht zu verstehen ist. Auch eine Wahrheit der Bilder wird über Postulate von Augenzeugenschaft generiert, so im Fall der Lukasmadonnen und der visionsabhängigen Bildtypen. Welche Erkenntnis bietet ein Vergleich dieser Fälle von "Wahrheit durch Augenzeugenschaft"?
Im theologischen Denken des Mittelalters war Zeugenschaft grundlegend für den Bund von Gott und Mensch. Nach Augustin kann der Mensch Gott zum Zeugen anrufen, damit er für das Recht des Menschen eintritt, aber Gott kann seinerseits einen Menschen beauftragen, die göttliche Gerechtigkeit vor der Welt zu bezeugen. Auch vollzieht sich die Offenbarung Gottes - in der Sicht des Augustinus - in der Geschichte durch das Zeugnis geschichtlicher Ereignisse, die wie die dazu berufenen Menschen zu Zeichen der göttlichen Wahrheit werden. Die Bibel selbst versteht sich als Zeugnis für die Wahrheit der Offenbarung; darüber hinaus werden Propheten sowie jüdische und christliche Märtyrer zu besonderen Zeugen der göttlichen Wahrheit, bis zur Hingabe des eigenen Lebens. Der Zeuge (martys) par excellence, der "Märtyrer", schätzt das Bekenntnis zur geoffenbarten und erkannten Wahrheit höher ein als das eigene Leben. Das Zeugnis des Wortes, das Bekenntnis, wird zur Tat gesteigert, zur Hingabe des eigenen Lebens. Auf diese Weise wird der Umwelt plausibel vor Augen geführt, was sich allgemeiner Erfahrung und bloßer Vernunft entzieht. Wie werden andere Zeugnisse der Heiligkeit kanonisiert und bewertet, und wie verändern sich deren Muster im Laufe des Mittelalters?
Wie wird das Zeugnis in verschiedenen Bereichen der Rhetorik, des Rechtswesens, der Historiographie und der Religiösität konkret funktionalisiert? Was stiftet das Zeugnis neben Authentizität, Autorität, Identität, Wahrheit bzw. Evidenz, Erkenntnis und Offenbarung? Hier wäre auch nach den Interferenzen der verschiedenen Bereiche zu fragen, nach struktureller Ähnlichkeit oder Ungleichzeitigkeiten im Vergleich der Diskurse. Besonders aufschlußreich dürften die vielfältigen Grenzüberschreitungen sein, wenn beispielsweise der Apostel Thomas als Exemplum der Zeugenschaft und Prüfung materieller Wirklichkeit innerhalb des kaufmännischen Rechtes auftritt. Das Generieren, Umwerten, Kopieren, Manipulieren und Fälschen von Zeugnissen steht in vielfältigen Kontexten im Dienst der Herstellung von Autorität. Die Frage der Autorisierung berührt auch den Zeugniswert des Testates. Wie gestalten sich Konflikte zwischen alten und neuen Zeugnissen, was ist aus bewußten und expliziten Ausschlüssen von Zeugnissen in manchen Autorisierungsprozessen zu schließen? Wie verhält es sich mit der Zeugnisfähigkeit bestimmter Zeugengruppen, die unter sozialgeschichtlichen Gesichtspunkten zu befragen wäre? Wie sind Zeugnisketten aufgebaut, etwa in der hellenistischen Philosophie, bei den jüdischen Rabbinen oder im islamischen Hadith, um eine authentische Überlieferung zu garantieren?
Die Frage nach der Medialität erwächst aus der im Begriff des Zeugnisses notwendig angelegten Weitergabe und Vermittlung von Erfahrung. Da der (in Fällen langfristiger Relevanz immer anstehende) Verlust des testis oculatus/ immediatus eine Übertragung des Zeugnisses in mediale Prozesse notwendig macht und Zeugnisse vom Hörensagen per se von medialer Übertragung abhängen, bieten sich auch mediengeschichtliche Ansatzpunkte an. So wäre beispielsweise zu untersuchen, wie eine im Bild vermittelte Augenzeugenschaft die Konnotation der Unmittelbarkeit des Testats überliefert, oder in welchen Kontexten sich das Spiegelbild zur Metapher von Zeugenschaft entwickelt. Aufschlußreich wären auch eine Berücksichtigung der medientechnischen Veränderungen wie die Erfindung der sogenannten Einblattdrucke und des Buchdrucks, welche die Übermittlung einer breiteren Erfahrungsschicht ermöglichen und Auswirkungen auf die (mediale) Technik von entsprechenden Autorisierungsstrategien haben. Auch die Performanz des Zeugnisses könnte hier zur Sprache kommen.
F. J. Dölger-Institut
Universität Bonn
Lennéstr. 41
53113 Bonn
wdrews@uni-bonn.de
c/o Institut für Kunst und Materielle Kultur
Universität Dortmund
Emil-Figge-Str. 50
44227 Dortmund
Heike.Schlie@web.de
Tagung 2005
Integrität - Konzepte von Einheit, Ganzheit und Unversehrtheit im Mittelalter und in der Mittelalterforschung
(Berlin, 18.-19.November 2005)
Corpus manet integrum. Fragmentierung und Ganzheit des Christuskörpers in der hochmittelalterlichen Kunst
Frank Rexroth
Utopien der Einfachheit und der Ganzheit in der Wissensgesellschaft des späten Mittelalters
Matthias Maser
Hispania und al-Andalus. Die Iberische Halbinsel als geschichtliche Einheit in den Werken lateinischer und arabischer Historiographen des frühen und hohen Mittelalters
Michael Brauer
Aus Heiden werden Vorfahren. Die Prußen in der Historiographie des Deutschordenslandes Preußen
Stefan Esders
Vom Bürgerrecht zur Taufe: Gesellschaftliche Zugehörigkeit und Deutung von "Öffentlichkeit" im Übergang von der Antike zum Mittelalter
Jan Ulrich Büttner
Chronische Krankheit und Behinderung im Frühen Mittelalter
Claudia Moddelmog
Umkämpfte Konzepte: Einheitsvorstellungen in der Fehdeforschung
Plenum
Schlußbesprechung, Thema und Veranstalter der nächsten Tagung
Tagung 2004
Mittelalter-Imaginarien. Spuren des zwanzigsten Jahrhunderts und aktuelle Aufgaben
(Hannover, 19.-21. November 2004)
Begrüßung Mittelalter-Imaginarien: Einführung
Matthias Puhle (Magdeburg)
Zwischen Otto dem Großen und dem Heiligen Römischen Reich. Ausstellungen für ein breites Publikum
Benjamin Scheller (Berlin)
Max Webers Stadt
Bernhard Jussen (Bielefeld)
Mittelalter-Imagination im Massenbild des 20. Jahrhunderts. Sammelbild – Schulbuch – Sachbuch
Bernd Carqué (Göttingen)
Les planches précèdent toujours le texte. Praktiken der Aneignung des Mittelalters am Beispiel der ›Voyages pittoresques et romantiques‹ und der ›Mission héliographique‹
Filmdokument zum Vortrag
(NS-Dokumentarfilm aus dem Jahr 1937)
Stefan Schweizer (Göttingen)
Der historische Festzug zum Tag der deutschen Kunst in München 1937
Inken Formann (Hannover)
Mittelalterbilder in der Gartenarchitektur
Jan Gerchow (Essen)
Historische Grossausstellungen: Zu "Krone und Schleier" (Essen/ Bonn 2005)
Plenum
Abschlussdiskussion und Vorbereitung der nächsten Tagung
Tagung 2003
Zufall und Emergenz. Historischer Wandel als methodisches Problem
(Bielefeld, 21.-23.November 2003)
Egon Flaig (Greifswald)
Objektive Möglichkeit und Emergenz
Marie Theres Fögen (Frankfurt a.M.)
Geschichte als evolutionärer Prozess
Rudolf Stichweh (Luzern)
Zufall und Emergenz als systemtheoretische Begriffe
Peter Strohschneider (München)
Zufall als Kategorie historischer Beobachtung Empirische Erprobungen
Lars Beerisch (Bielefeld)
Gleiche Bedingungen, unterschiedliche Ergebnisse: Spätmittelalterliche Handwerkeraufstände
Michael Kempe (Frankfurt)
Der Untergang Roms, oder: Warum es Historikern so schwer fällt, den Zufall in der Geschichte zuzulassen
Christian Kiening (Zürich)
Das Problem der neuen Welt
Reinhard Laube (Göttingen)
Kontingenzbewältigung in der spätmittelalterlichen Chronistik (am Beispiel Ungarn)
Christina Lutter (Wien)
Kontingenz statt Kohärenz. Für eine Geschichtsschreibung der Möglichkeiten am Beispiel Geschlecht und Wissen im 12. Jahrhunderts
Mischa Meier (Bielefeld)
Kontingenzerfahrung im Zeitalter Justinians
Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Datum: 22.-24. November 2002
Begrüßung
17:15 Bernhard Jussen (Bielefeld)
Form als Argument (Zum Erkenntnisziel des Tagung)
17:30 Tanja Michalsky (Berlin)
Der Sinn der Landschaft. Landschaftsmalerei und die Verwissenschaftlichung der Raumerfassung
18:30 Abendessen
Hagiographie als Form
10:00 Gabriela Signori (Münster)
Die Schrift als Argument. Eine hagiographische Invention of tradition zu Beginn des 16. Jahrhunderts
11:00 Pause
11:30 Manuel Braun/ Michael Waltenberger (München)
Möglichkeiten und Grenzen narrativer Sinnstiftung. Eine literaturwissenschaftliche Lektüre von Jean de Joinvilles Vie de saint Louis
12:30 Gerd Hübner (Bamberg)
Der Ritter, der Herrscher und die Perspektive. Zur Bedeutung der Erzählform im Iwein Hartmanns von Aue
13:30 Mittagessen
15:00 Dorothea Weltecke (Göttingen)
Christliche Universalgeschichtsschreibung als Argument: Kulturvergleichende Überlegungen
16:00 Matthias Müller (Greifswald)
Forma et Auctoritas. Historizität als Argument in der Architektur des Mittelalters
16:30 Pause
17:30 Wolfram Drews (Bonn)
Diskursive Persönlichkeitsspaltung? Identitätsbruch und Argumentationsstrategien im Dialogus des Petrus Alfonsi
18:30 Frank Rexroth (Göttingen) Monarchen und was man gegen sie tun kann. Rituelle Aspekte europäischer Königsabsetzungen im späten Mittelalter.
19:30 Abendessen
"Form statt Norm": Die Dispziplinierung von Armen durch räumliche Praxis am Beispiel der Augsburger Fuggerei
10:00 Franz Mauelshagen (Bielefeld)
Wunderzeichen in Text und Bild. Darstellungsformen des Unwahrscheinlichen im Medium Flugblatt (16. Jahrhundert)
11:00 Plenum mit Schlussdiskussion
23.-25. November 2001
Ephemere Körperattribute und Inititationsriten. Formen temporärer Rollenübernahme im spätmittelalterlichen Gerichtswesen
Wolfram Drews (Bonn)
Devoratio librorum als Praxis der Wissensaneignung
Uwe Israel (Göttingen)
Leben vom lebendigen Gott. Hostienesser im Mittelalter
Thomas Lentes (Münster)
Character indelibilis. Taufmarkierung und Königszeichen im hohen und späten Mittelalter
Jörg Rogge (Mainz/Dresden)
und das heiligtum pracht her Sigmunt Stromer und der Jorg Pfintzing. Zur Einverleibung der Reichskleinodien und Reliquien durch die Nürnberger Obrigkeit im 15. Jahrhundert
Thomas Scharff (Münster)
Marginalisieren oder Integrieren? Zum Umgang mit Häretikern im Hoch- und Spätmittelalter
Beate Schuster (Strassburg/Paris)
Historiographische Inkorporation (Arbeitstitel)
Klaus van Eickels (Bamberg)
Inkorporation in das regnum Francorum oder Partnerschaft für den Frieden? Das homagium der normannischen Herzöge im Spannungsfeld von gleichrangiger Freundschaft und herrschaftlicher Unterordnung
Thomas Werner (Köln)
„Im Schoß der Kirche“. Inkorporationen und Exkorporationen von Glaubensdevianten (Arbeitstitel)
Tagung 2000 Kopfwelten - Augenblicke Greifswald, 17.-19. November 2000 CDF-Institut, Arndtstr. 9
Kurze Einführung
Bernhard Jussen
Zur Semantik des Sehens in der christlichen lateinischen Literatur des Mittelalters
Nicole Zeddies
Schrift und Bild als Weide der Augen
Thomas Lentes
Das Auge des Herrschers. Visualität und Herrschaftspraxis
Matthias Müller
Also sie auch in demuetiger Furcht Gottes von jren Schloessern vnd hohen Rath-Haeusern herab sehen". Der (Aus)Blick des Fürsten als Element der Staatsethik des 15. und 16. Jahrhunderts
Hans-Uwe Lammel
Kopfblicke und Augenwelten: einige Aspekte der ‘Konstituierung’ des Körpers in ärztlichen und obrigkeitlichen ‘Pest’traktaten der frühen Neuzeit
Simona Slanicka
Haare kämmen, um die Gedanken zu ordnen: Skizzen für eine Geschichte des Kopfhaars
Fred? Where are you? Die Suche nach der Persönlichkeit in David Lynchs "Lost Highway"
Wolfram Drews
Der Streit um die anthropomorphe Beschreibung Gottes – ein Beispiel für das Ringen um die Bestimmung des Verhältnisses zwischen Transzendenz und Immanenz im Judentum des Hochmittelalters
Kritisches zur "Begriffsgeschichte"
Bernhard Jussen
Kulturelle Semantik und soziale Ordnung: Vorstellung eines Forschungsprojektes
Albrecht Diem
Dico autem vobis quoniam omne verbum otiosum quod locuti fuerint homines reddent rationem de eo in die iudicii (Mt 12,36): Schweigen und Bildungshunger im frühen Mönchtum
Wolfram Drews
Sprache als Grundmuster und Gegenstand der Kontemplation in der ekstatischen Kabbalah Abraham Abulafias
Uwe Israel
Mit fremder Zunge sprechen: Deutsche im spätmittelalterlichen Italien
Carine van Rhijn
Klatsch und Tratsch als Kommunikationsmittel im frühen Mittelalter
Wolfgang Schmid
Reden mit Händen und Füßen. Zur Zeichensprache in Kaiser Heinrichs Romfahrt
Heike Uffmann
Das Redefenster Gabriela Signori Den König duzen...
Cordula Nolte
Wörtliche Rede in schriftlichen Texten (Briefen)
Gerd Schwerhoff
Das Undenkbare aussprechen? Ein Kölner Blasphemiefall aus dem 15. Jahrhundert