Von Kohlewäldern und Baumbergen

Institut für Geologie und Paläontologie der WWU vergibt Heitfeld-Preise für herausragende Masterarbeiten

Die Preisträger Marius Römer (3.v.l.), Barbara Huber (4.v.l.) und Malte Backer (5.v.l.) mit Stifter Prof. Dr. Karl-Heinrich Heitfeld, Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles, Dekan Prof. Dr. Hans Kerp und Prof. Dr. Christine Achten (v. l.)<address>© WWU / Peter Grewer</address>
Die Preisträger Marius Römer (3.v.l.), Barbara Huber (4.v.l.) und Malte Backer (5.v.l.) mit Stifter Prof. Dr. Karl-Heinrich Heitfeld, Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles, Dekan Prof. Dr. Hans Kerp und Prof. Dr. Christine Achten (v. l.)
© WWU / Peter Grewer

Für ihre herausragenden Masterarbeiten hat das Institut für Geologie und Paläontologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) in diesem Jahr eine Absolventin und zwei Absolventen ausgezeichnet: Barbara Huber, Malte Backer und Marius Römer nahmen jeweils einen der mit 500 Euro dotierten Preise der "Hildegard und Karl-Heinrich Heitfeld Stiftung" entgegen. Der Dekan des Fachbereichs Geowissenschaften, Prof. Dr. Hans Kerp, überreichte die Auszeichnungen, die zum 14. Mal vergeben wurden, am Freitag, 26. Juni, im Schlossgarten-Café. An der Feierstunde nahmen auch der Stifter Prof. em. Dr. Karl-Heinrich Heitfeld und Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles teil.

Die ausgezeichneten Arbeiten:

Malte Backer untersuchte etwa 300 Millionen Jahre alte Pflanzenfossilien aus dem Oberkarbon in Kansas, USA. Durch eine detaillierte Analyse der Zellstrukturen dieser Fossilien gewann er wichtige Informationen über die Lebensweise und das Klima, in dem die Pflanzen lebten. Die Ergebnisse unterstützen Klimamodelle, welche annehmen, dass das Klima im späten Karbon zunehmend saisonaler und trockener in den Tropen wurde. Dies spiegelte sich in der Pflanzenwelt so wieder, als dass typische wasserabhängige Pflanzengruppen der Kohlewälder des Karbons durch an Trockenheit angepasste Samenpflanzen ersetzt wurden.

Barbara Huber beschäftigte sich mit (Paläo-)Tsunamisedimenten bei Tubul im südlichen Zentralchile. Die Untersuchung solcher Sedimente trägt dazu bei, das Wissen über (Paläo-)Tsunamis zu erweitern und die Risikoabschätzung für betroffene Gebiete zu verbessern. Mittels sedimentologischer, geochemischer und mineralogischer Methoden konnte Barbara Huber in drei Sandlagen Hinweise auf deren Entstehung durch Tsunamis nachweisen.

Marius Römer untersuchte den Einfluss von landwirtschaftlicher Nutzung auf das Grundwasser und Quellwasser in den Baumbergen im Münsterland in den Jahren 2012 und 2013. Isotopengeochemische Untersuchungen gaben hier erstmalig Hinweise auf Bereiche im Grundwasserkörper, die eher durch organische Gülle oder durch Kunstdünger beeinflusst werden, wodurch die einzelnen Quelleinzugsgebiete besser abgrenzbar sind. Zudem zeigten sich durch die Kombination verschiedener Parameter auch tiefenabhängige Prozesse im Grundwasser der Baumberge.

"Hildegard und Karl-Heinrich Heitfeld Stiftung"

Die Heitfeld-Preise werden jährlich von der "Hildegard und Karl-Heinrich Heitfeld Stiftung" für herausragende Abschlussarbeiten und Dissertationen in der Geologie und Paläontologie vergeben. Damit sollen Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler am Geologisch-Paläontologischen Institut der Universität Münster gefördert werden. Prof. em. Dr. Karl-Heinrich Heitfeld, Geologe an der WWU, gründete die Stiftung im Jahr 2000. Neben den Absolventenpreisen lobt die Stiftung auch Stipendien für Studierende und Postgraduierte aus.