Forschungsergebnisse zur Doping-Studie des Graduiertenkollegs im ARD-Interview

[14.01.2016]  Daniel Westmattelmann, Doktorand des Graduiertenkollegs „Vertrauen und Kommunikation in einer digitalisierten Welt“, hat im Interview mit der  ARD Sportschau sowie  RAN über die Ergebnisse aus seiner Doping-Studie im Radsport berichtet.

Daniel Westmattelmann
© Daniel Westmattelmann

Für die Studie im Rahmen seiner Dissertation zum Thema „Eine agentenbasierte Analyse von Dopigverhalten im Spitzensport“ befragte Westmattelmann 45 deutsche Radprofis zur Vertrauenswürdigkeit ihrer Teamkollegen, Teammanager, Konkurrenten und der NADA (Nationale Anti-Doping Agentur). Die Ergebnisse zeigen, 75 bis 90% der Athleten glauben, dass ihre Gegner dopen, während nur 1-22% der Meinung sind, dass im eigenen Team gedopt wird. Kaum einer (0-12%) gab in der anonymen Onlinebefragung an, selbst schon einmal gedopt zu haben. Wenig Vertrauen haben die Radprofis außerdem in die NADA. So sind sie der Meinung, dass die NADA nicht in der Lage ist, das Doping-Problem zu lösen, weil einerseits nicht alle Substanzen nachweisbar sind und ihr andererseits zu wenig Geld für eine ausreichende Kontrolle zur Verfügung steht.

Die Ergebnisse der interdisziplinären Studie von Daniel Westmattelmann, Katharina Pöppel, Dennis Dreiskämper, Gerhard Schewe und Bernd Strauß stellte Westmattelmann im Oktober 2015 auf der internationalen Konferenz Play the Game in Aarhus der Fachöffentlichkeit vor. In einem nächsten Schritt sollen nun weitere Athleten aus verschiedenen Sportarten und Nationen befragt werden, um die Ergebnisse zu vergleichen und Handlungsempfehlungen daraus ableiten zu können.