Hauptseminar: Die Rechtfertigungsbotschaft in ökumenischer Perspektive 2 (gemeinsam mit Prof. Dr. Friederike Nüssel, Ev.-theol. Fakultät) (SS 2002)

ergänzende Informationen und Materialien

Veranstaltungsnummer:
010703
Teilgebiete:
D; P: C2; SI: C2; SII/I; C3
Zeit:
Di., 16-18h
Ort:
FB 01
Beginn:
23.04.2001
Am 31. Oktober 1999 haben offizielle Vertreter des Lutherischen Weltbundes und der Römisch-katholischen Kirche die "Gemeinsame Erklärung über die Rechtfertigungslehre" unterzeichnet. Im Vorfeld war sehr umstritten, ob in diesem ökumenischen Dokument, das jahrzehntelange Dialogbemühungen bündeln möchte, wirklich ein Grundkonsens in den seit dem 16. Jahrhundert strittigen Fragen erreicht werden konnte. Auch nach diesem Ereignis blieb die Rechtfertigungslehre Gegenstand weiterer ökumenischer Gespräche, an denen sich zunehmend auch reformierte, freikirchliche und orthodoxe Theolog/inn/en beteiligen. Besonders wichtig erscheint es dabei, die Rechtfertigungsbotschaft in einer für Menschen heute verständlichen Weise zu verkündigen. Das Seminar behandelt den Grundkonsens und die offenen Fragen der Rechtfertigungslehre in bibeltheologischer und traditionsgeschichtlicher Hinsicht. Deutlich werden sollen auch die kontextuell bedingten Unterschiede (zwischen Frauen und Männern, Armen und Reichen) in den Zugängen zur Rechtfertigungslehre. Mit diesem Seminar möchten wir eine Reihe eröffnen, jeweils im Sommersemester in der Systematischen Theologie ein gemeinsames Seminar von Evangelischer und Katholischer Fakultät in ökumenischer Leitung anzubieten.

Methode

Häusliche Lektüre von Texten zu jeder Seminarsitzung, Austausch im gemeinsamen Gespräch und Vertiefung einzelner Themen in Kurzreferaten, die zu Semesterbeginn vereinbart werden.

Einführende Literatur

  • Friederike Nüssel, Allein aus Glauben. Zur Entwicklung der Rechtfertigungslehre in der konkordistischen und frühen nachkonkordistischen Theologie (Göttingen 2000);
  • Dorothea Sattler, "... Die gesamte Lehre und Praxis der Kirche unablässig auf Christus hin orientieren...". Zur neueren Diskussion um die kriteriologische Funktion der Rechtfertigungslehre, in: Catholica 52 (1998) 95-114;
  • Wolfgang Greive (Hg), Rechtfertigung in den Kontexten der Welt (Stuttgart 2000).

Bedingungen für den Erwerb eines Leistungsnachweises

Regelmäßige Teilnahme, Vorbereitung der Sitzung durch Textlektüre und schriftliche Hausarbeit auf der Basis eines Referats.