Religion(en) in der Einwanderungsgesellschaft

58. Band des Jahrbuchs für Christliche Sozialwissenschaften erschienen
© Aschendorff Verlag

Die neue Ausgabe des Jahrbuchs für Christliche Sozialwissenschaften (JCSW) zum Thema „Religion(en) in der Einwanderungsgesellschaft“ ist erschienen und ab sofort im Handel erhältlich.

Im 58. Band des JCSW befassen sich die Autorinnen und Autoren aus interdisziplinärer Perspektive mit Chancen und Herausforderungen von Religion für Integrationsprozesse und liefern damit wichtige ethische und politische Orientierungen in der aktuellen Debatte. Prof. Dr. Marianne Heimbach-Steins, Herausgeberin des JCSW und Direktorin des Instituts für Christliche Sozialwissenschaften (ICS) an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster erklärt dazu: „Ohne Zweifel ist Religion nur ein Faktor unter vielen, die auf den Integrationsprozess einwirken. Allerdings kann eine Relativierung ihrer Bedeutung mit dem Versuch zusammenhängen, eine einseitig negative und pauschale Einschätzung von Religion – etwa des Islams – als Integrationshemmnis zu stilisieren.“

Das aktuelle JCSW bietet neben verschiedenen theologischen und sozialwissenschaftlichen Beiträgen auch Impulse von Autorinnen und Autoren, die in der politischen und sozialen Praxis am Thema gelungene Integration arbeiten. Außerdem wird die spezifische deutsche Situation, auf die der Band seinen Schwerpunkt legt, durch Seitenblicke in andere europäische Gesellschaften ergänzt. Dr. Anna Maria Riedl, wissenschaftliche Mitarbeiterin am ICS, war als Redaktionsleitung für diese Zusammenstellung mit verantwortlich. Sie sagt: „Die Vielfalt der Zugänge soll dazu beitragen, sowohl religionspolitisch als auch sozialethisch gewichtige Fragen zu identifizieren und Antwortsätze für die weitere wissenschaftliche und gesellschaftspolitische Debatte anzubieten.“ Diesem Anspruch folgend werden sowohl Themen wie migrantische Selbstorganisation im Wohlfahrtsbereich diskutiert, aber auch religiöser Fundamentalismus und Populismus als Problemstellungen nicht ausgeblendet. „Religionen können sowohl Integrationsressource als auch Integrationshindernis sein. Sie können sich als Quelle gesellschaftlicher Solidarität, aber auch als Nährboden von Fremdenfeindlichkeit erweisen“, so Heimbach-Steins zusammenfassend.

Weitere Informationen zum Jahrbuch für Christliche Sozialwissenschaften finden Sie hier.