Antritt Nitsche Saal 2 1
Viele Gäste folgten der Einladung zur Antrittsvorlesung von Prof. DDr. Nitsche.
© Seminar f. Fundamentaltheologie

Antrittsvorlesung von Prof. DDr. Nitsche

Antritt Nitsche Portrait
Prof. DDr. Nitsche
© Seminar f. Fundamentaltheologie

Am Freitag, 28.10.2016, hielt unser neuberufener Professor für Fundamentaltheologie und Religionsphilosophie DDr. Bernhard Nitsche seine Antrittsvorlesung. Er sprach zum Thema "Die vielfältige Rede von Gott oder vom Göttlichen - angesichts der Krise des Theismus".

Nach einer freundlichen Begrüßung durch Dekanin Judith Könemann und einem Grußwort seines Weggefährten Hartmut Schrade, der wie er selbst 2007 einen Unfall mit Folge Schwerbehinderung erlitt und Einblicke in das Leben und Arbeiten unter den Bedingungen von hoher Einschränkung gab, sprach Bernhard Nitsche zum Thema multipler religiöser (Selbst-)Deutungen im Kontext der Gegenwart. Ausgehend von religiösen Selbstbeschreibungen unter dem Energie-Paradigma und ihren Anfragen an den traditionellen christlichen Theismus lotete Nitsche die Möglichkeiten aus, wie die Rede vom Göttlichen (ohne Projektion, ohne Widerspruch mit der menschlichen Freiheit und ohne eine Verendlichung des Göttlichen) möglich ist. Von daher schlug er eine Brücke zu seinem Forschungsprojekt, in dessen Mittelpunkt die These eines dreifachen Transzendenzbezugs des Menschen in Analogie zu den drei grammatikalischen Personen (Ich / Du / Er, Sie, Es) steht. Werde das Göttliche in den menschlichen Grund-Dimensionen des Weltbezugs (Es), des Sozialbezugs (Du) und des Selbstbezugs (Ich) gedacht, so liege es nahe, dass diese Bezüge auch die Auslegungsformen des Göttlichen mitbestimmten. Zugleich werde die Frage nach einem Einheitsstiftprinzip in diesen Grunddimensionen virulent, von dem her diese unterschiedlichen Bezugsdimensionen integrativ geeint sind. Werde diese Einheit, so Nitsche, durch ein der Ich-Rede vorausgehendes Subjekt angesetzt, so könnten die unterschiedlichen Aspekte integrativ unter dem Begriff der göttlichen Person gefasst werden, die mit Peter Strasser zugleich »persönlich und alles« ist.

Als Gäste waren u.A. gekommen: Prof. Johann Baptist Metz, Emeritus für Fundamentaltheologie an unserer Fakultät, Nitsches Tübinger Lehrer, Prof. em. Bernd Jochen Hilberath, sowie zahlreiche Professoren, Lehrende und Studierende der Fakultät. Anschließend bot sich bei einem Sektempfang die Möglichkeit zum kommunikativen Austausch.

[Seminar für Fundamentaltheologie und Religionsphilosophie]