Kultur- und Sozialanthropologie (Bachelor)
 

Studienverlauf

Informationen zu den (im WiSe 2013/14 neu geordneten) allgemeinen Studien

detaillierte Modulbeschreibungen
Zuordnung der Teilleistungen

Modul 1: Theorien, Begriffe und Methoden der Kultur- und Sozialanthropologie

Gegenstand dieses Moduls sind die Theorie- und Begriffsbildung sowie die Methoden der Kultur- und Sozialanthropologie. In der Vorlesung werden zentrale Theorien und ihre Anwendungsfelder im wissenschaftshistorischen Kontext thematisiert. Im Seminar werden diese Themen vertieft und reflektiert anhand der Lektüre und kritischen Diskussion klassischer Texte zu capita selecta der wissenschaftlichen Diskussion. Die Übung bietet eine fachorientierte Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten. Dabei werden Ar-beitstechniken wie Literaturrecherche, die Konzeption von Referaten und Hausarbeiten, der Einsatz von Medien sowie kritische Textexegese sowohl formal als auch in thematischer Fokussierung vermittelt.

Die Studierenden verfügen über einen Überblick der theoretischen, begrifflichen und methodischen Grundlagen des Faches. Sie können diese Inhalte wissenschaftshistorisch verorten und wissenschaftliche Texte eigenständig thematisch fokussiert recherchieren, inhaltlich erfassen, kontextualisieren und dies sowohl in mündlicher Diskussion als auch schriftlich verständlich formulieren.


Modul 2: Forschungsfelder und empirische Verfahren der Kultur- und Sozialanthropologie

Die Vorlesung vermittelt einen Überblick über zentrale Forschungsfelder und Untersuchungsgegenstände der Kultur- und Sozialanthropologie. Reflektiert wird dabei auch der begriffliche Wandel der Untersuchungsgegenstände im wissenschaftshistorischen Verlauf der Thematisierung von materieller Kultur (z.B. Wohnung, Nahrung, Kleidung, Gerät), immaterieller und habitueller Kultur (z.B. Erzählung, Mythos, populäres Wissen, Religion, Brauch, Ritual) sowie sozialer und ökonomischer Beziehungen (z.B. Familie und Verwandtschaft, Politik, Tausch, Konsum, Alter, Geschlecht). Im Seminar werden ausgewählte Forschungsfelder auf der Grundlage von Fallstudien und programmatischen Texten vertiefend erörtert. Die Übung vermittelt einen thematisch fokussierten, einführenden Überblick zu den empirischen Verfahren der Datenerhebung in der Kultur und Sozialanthropologie (z.B. Feldforschung, teilnehmende Beobachtung, Formen qualitativer Interviews). Grundlage dafür sind die Lektüre von methodologischen Texten zur Forschungspraxis sowie angeleitete, empirische Übungen der Studierenden.

Die Studierenden verfügen über einen Überblick der Breite und der Komplexität der Forschungsfelder. Sie können die empirische Grundlage kultur- und sozialanthropologischer Befunde erkennen, kritisch reflektieren und erörtern. Sie verfügen über die Fähigkeit, Fragestellungen und deren empirische Er-schließung argumentativ und methodisch zu verbinden.


Modul 3: Kultur- und sozialanthropologischer Vergleich in historischer und kontemporärer Perspektive

In der Vorlesung werden Gesellschaft, Raum und Zeit in ihrer regionalen und historischen Variabilität thematisiert. Ein besonderes Augenmerk bilden kulturspezifische Klassifikationen, die Bedeutung der Produktion und des Austauschs materieller und immaterieller Objekte für die Herstellung und Aufrechterhaltung sozialer Beziehungen und deren Wandel sowie gesellschaftliche Vorstellungen und Bedeutungsgebungen von Tradition, Permanenz und Veränderung. Das Seminar biete eine Einführung in ausgewählte Kultur- und Gesellschaftstheorien. Grundlage dafür sind klassische und aktuelle Texte sowie kultur- und sozialanthropologische Fallstudien, die die Operati-onalisierung theoretischer und analytischer Konzepte zur Diskussion bringen. Die Übung führt in die empirischen Methoden der historischen Kulturanalyse ein. Grundlage dafür sind historisch-empirische Fallstudien sowie angeleitete Übungen mit Originalquellen.

Die Studierenden verfügen über einen Überblick zu Kultur- und Gesellschaftstheorien. Sie können diese argumentativ zueinander sowie zu empirischen Fällen komparativ in Beziehung setzen. Zudem verfügen die Studierenden über grundlegendes Wissen des Spektrums und der Vorgehensweise hinsichtlich historischer Methoden in der Kultur- und Sozialanthropologie.


Modul 4: Forschungs- und Berufspraxis der Kultur- und Sozialanthropologie

Im Projektseminar Forschung werden die wichtigsten Aspekte der empirischen kultur- und sozialanthropologischen Forschung thematisiert. Das bezieht sich auf die Formulierung von Problemstellungen und Hypothesen im Kontext des Forschungsstandes, die Definition der Konzepte und deren Operationalisierung in spezifische Fragestellungen sowie die Auswahl der entsprechenden Forschungs- und Analysetechniken und die Diskussion der Ergebnisse im wissenschaftlichen Kontext. Diese Arbeitsschritte werden in einer praktischen Übung auf der Basis einer von den Studierenden durchgeführten Lehrforschung erprobt. In der Übung Berufsfelder erlernen die Studierenden den praxisorientierten Transfer kultur- und sozialanthropologischer Positionen und Herangehensweisen zu gesellschaftlichen Bedarfslagen.

Das Modul vermittelt den Studierenden die Fähigkeit, wissenschaftliche Fragestellungen mit unterschiedlichen kultur- und sozialanthropologischen Forschungsmethoden zu formulieren sowie analytisch fokussiert und empirisch fundiert zu untersuchen. Die Studierenden verfügen über organisatorische, konzeptuelle, arbeitstechnische und inhaltliche Kompetenzen in einschlägigen Berufsfeldern der Kultur- und Sozialanthropologie (z.B. öffentliche Kulturarbeit in Archiven und Museen, Medien, Bildungseinrichtungen, Non-Profit-Organisationen, NGOs) und können ihre fachliche Expertise wissenschaftlich wie gesellschaftlich reflektiert einsetzen.


Modul 5: Vertiefung Theorie- und Forschungsfelder

Gegenstand dieses Moduls sind Theorien und Forschungsfelder zur Kontextualisierung von Gesellschaft und Kultur in der globalisierten Moderne in historisch- und kontemporär vergleichender Perspektive. Der thematische Schwerpunkt im Seminar A liegt auf dem Bereich der Theorien/der theoretischen Aus-einandersetzung; der thematische Schwerpunkt im Seminar B liegt auf Fallstudien der Reflexion sozialer Differenzierung kultureller Phänomene der globalisierten bzw. transnationalen Moderne innerhalb und außerhalb Europas.

Die Studierenden können empirisch fundierte und fachlich diskutierte Einsichten auf gesellschaftliche Problemstellungen beziehen. Sie können unterschiedliche theoretische Zugänge und regionale bzw. historische Fallstudien kontrastiv erörtern und argumentativ kulturvergleichend aufeinander beziehen.


Modul 6: Forschung und Anwendung der Kultur- und Sozialanthropologie

m Forschungskolloquium entwickeln und reflektieren die Studierenden ihre BA-Arbeit hinsichtlich des Forschungsstandes, der Fragestellung, der Methodik und der Thesen. Das Seminar vertieft ein ausgewähltes kultur- und sozialanthropologisches Forschungsfeld bezüglich Forschungsfragen und Anwendungen im gesellschaftlichen Kontext.

Die Studierenden können Themen, Untersuchungsgegenstände und Verwendungsweisen kultur- und sozialanthropologischer Befunde sowohl wissens- und wissenschaftsgeschichtlich situieren als auch im gesellschaftlichen und politischen Kontext reflektieren und anwendungsorientiert vertreten.

Es werden stets mindestens zwei Themenseminare angeboten. Studierende, die im BA-Studiengang Kultur- und Sozialanthropologie die Bachelor-Arbeit schreiben (Modul 7), belegen das Forschungskollo-quium, wählen eines der Themenseminare und absolvieren das Modul 7; Studierende, die im Zweitfach ihre Bachelor-Arbeit schreiben, belegen zwei Themenseminare.


Modul 7: Bachelor-Arbeit

Die BA-Arbeit wird vom Studierenden selbständig verfasst. Das Thema bzw. die Fragestellung kann der Studierende frei wählen, in Absprache mit dem ebenfalls vom Studierenden frei gewählten Betreuer (je nach Kapazität).