Verstärkte Solarzellenförderung in Deutschland
NRW führendes Bundesland bei der Photovoltaikförderung
- Internationaler Wettlauf um die Spitzenposition bei der Solarzellenproduktion
Münster - "Zwischen 1990 und 1996 haben der Bund und die Länder
insgesamt 5.200 Photovoltaik-Anlagen (Solaranlagen zur Stromerzeugung)
mit einer Leistung von 14 Megawatt (MW) gefördert". Das ist, so Norbert
Allnoch, Leiter des Internationalen Wirtschaftsforums Regenerative Energien,
ein Ergebnis einer Untersuchung zur Förderung der Solarenergie in
Deutschland. Im Ländervergleich nimmt NRW mit über 1.300 Anlagen
(3,3 MW) die Spitzenposition vor Baden-Württemberg mit 950 (2,3 MW)
und Bayern mit 400 Anlagen (1 MW) ein. Nicht zuletzt aufgrund des zunehmenden
öffentlichen Interesses und der gesunkenen Preise für Solarzellen
ist seit 1996 ein Trend zur steigenden Errichtung von Photovoltaik-Anlagen
erkennbar. Allein 1996 wurden in Deutschland 1.200 Anlagen mit einer Leistung
von 3,6 MW gefördert. Im internationalen Vergleich sieht Allnoch den
Produktionsstandort Deutschland trotz des jüngst von Minister Rüttgers
verkündeten Baus einer Solarzellenfabrik in Gelsenkirchen (25 MW)
und der Kapazitätserweiterung in Alzenau (13 MW) noch nicht gesichert.
"Die in Deutschland erst geplante und nicht vor 1999 verfügbare Solarzellenproduktion
ist in Japan schon Realität, denn allein im laufenden Jahr werden
hier 9.500 Solaranlagen mit einer Kapazität von rd. 35 MW gefördert",
erläuterte Allnoch. In der industriellen Solarzellenfertigung sieht
Allnoch eine der zukünftigen Schlüsseltechnologien. "Im Wettlauf
um die internationale Spitzenposition auf diesem industriellen Zukunftsgebiet
dürfte für den Standort Deutschland entscheidend sein, ob die
technologische Kernkompetenz auf diesem Sektor erreicht bzw. ausgebaut
werden kann und ob der Durchbruch zur wirtschaftlichen Massenproduktion
gelingt", betonte der Wissenschaftler.
Münster, den 28.11.1997
Abdruck frei - Belegexemplar erbeten.
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